Essen. Einzelhändler und Dienstleister seien für die Rüttenscheider Straße wichtig, doch sie kämen in der Rad-Debatte zu wenig vor. IHK will das ändern.
In der Debatte um die Zukunft der Fahrradstraße in Rüttenscheid, sieht die Industrie- und Handelskammer die Belange der örtlichen Unternehmen zu wenig beachtet. Die Diskussion konzentriere sich überwiegend auf die bloße Abwicklung des Verkehrs. „Mobilität ist kein Selbstzweck, sondern Ausdruck der Vitalität des Standorts Rüttenscheider Straße. Hierzu trägt die lokale Wirtschaft einen erheblichen Teil bei, der bislang zu wenig wahrgenommen wird“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Groß.
Die Erfahrungen der Unternehmen vor Ort, ihre Bewertung des bisherigen Prozesses und ihre Wünsche für die Mobilität der Kunden und Beschäftigen seien Themen, die nach Ansicht der IHK in die Bewertung der Fahrradstraße gehören und durch eine „gezielte Erhebung“ in den Blick genommen werden sollten. Zwar wurden Einzelhändler auch im Rahmen der Zwischenbilanz der Fachverwaltung zur Fahrradstraße befragt, doch erscheint der IHK dies offenbar noch nicht als ausreichend.
„Wir möchten unseren Beitrag zu einer sachlichen Diskussion leisten und werden die Unternehmen an der Rüttenscheider Straße schriftlich befragen“, kündigt die IHK-Chefin an. „Die Ergebnisse werden wir in den weiteren Prozess einbringen.“Die Mobilitätswende sei für das örtliche Gewerbe und Anwohner eine enorme Herausforderung, der sich alle Beteiligten gemeinsam stellen müssten.
Der IHK ist an einem „verträglichen Mix“ aller Verkehrsmittel gelegen
„Wir schließen kein Verkehrsmittel kategorisch aus und meinen, dass die Fahrradmobilität einen wichtigen Beitrag zu Mobilitätswende und Klimaschutz leistet. Es wird deshalb auf einen verträglichen Mix ankommen“, so Kerstin Groß. Deshalb fordere sie einen ergebnisoffenen Dialog. „Die Rüttenscheider Straße ist das Herz des Stadtviertels und besitzt durch ihre Mischung aus Gewerbe, Dienstleistungen und Wohnen eine besondere Standortqualität. Mobilität ist ihr Puls und muss für alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen möglich sein.“ Vor allem SPD und Grüne sind für weitere Restriktionen für den Autoverkehr mit dem Ziel, diesen auf der Rü spürbar zu reduzieren.