Gemeinsam mit der Feuerwehr und dem Gesundheitsamt hat die Uni-Klinik einen Behandlungs-Leitfaden ausgearbeitet. Experten warnen vor Panikmache.
Seit Wochen hält der Ausbruch der Ebola-Epidemie in Westafrika die Welt in Atem. Inzwischen gibt es auch vereinzelte Infektions- und Todesfälle in Europa und Amerika. Trotzdem schätzt Professor Ulf Dittmer, Leiter des Westdeutschen Zentrums für Infektiologie am Universitätsklinikum Essen, die Gefahr gering ein, dass sich die Epidemie auch in Deutschland ausbreiten könnte: „Allerdings haben wir uns darauf vorbereitet, was wir machen, wenn plötzlich ein Patient mit den typischen Symptomen in unserer Notaufnahme steht.“
Dafür hat das Zentrum gemeinsam mit allen beteiligten Fachdisziplinen, dem Gesundheitsamt und der Feuerwehr einen strukturierten Handlungsleitfaden entwickelt. Bis zur Abklärung, ob tatsächlich eine Ebola-Infektion vorliegt, würde der Betroffene in der Infektionsabteilung des Klinikums aufgenommen werden. „Unsere Isolierstation erfüllt dafür alle Anforderungen.“ Dazu gehören eine autonome Luftversorgung, eine Luftschleuse, entsprechend ausgebildetes Personal und natürlich die nötige Schutzkleidung. „So sind wir in der Lage, Patienten angemessen zu begleiten und die weitere Behandlung abzuklären.“
Der Transport beim Fall eines Infekts
Sollte sich der Verdacht bestätigen, müsste der infizierte Ebola-Patient im dafür vorgesehenen regionalen Kompetenzzentrum in Düsseldorf weiter behandelt werden. Zudem müssten alle Personen, die mit dem Erkrankten Kontakt hatten, ausfindig gemacht und untersucht werden. „Was viele nicht wissen: Ebola-Patienten sind erst dann infektiös, also ansteckend, wenn sie die ersten Symptome wie Fieber zeigen.“
Für den Transport hoch infektiöser Patienten ist die Feuerwehr Essen bestens ausgestattet: „Wir haben ein spezielles Bio-Task-Force Infektionsfahrzeug mit einer eigenen Virenverbrennungsanlage“, sagt Ulrich Bogdahn, Chef der Essener Feuerwehr, und versichert „dass wir für den Notfall gut gerüstet sind und ganz konkret ausgearbeitete Pläne haben, wie wir im Ernstfall reagieren müssen“. Dazu gehört, neben dem Umgang mit den Patienten, vor allem der Schutz der Helfer. So ist die Feuerwehr dabei, entsprechende Handlungsanweisungen für alle Rettungsdienste in der Stadt auszuarbeiten.
Gleichwohl warnt auch Ulrich Bogdahn davor, die Menschen mit dem „Schreckgespenst Ebola“ verrückt zu machen. „Ich bin und bleibe der Meinung, dass wir mit Ebola nicht anders umgehen müssen als mit ähnlichen Epidemien und hoch ansteckenden Erregern, wie zum Beispiel dem Lassa-Fieber.“ Denn Ebola sei nur ein Erreger unter vielen.
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Das Ebola-Virus wird durch eine Schmierinfektion - also durch einen direkten Kontakt mit den Körperflüssigkeiten der infizierten Menschen (Blut, Urin, Schweiß, Speichel) übertragen.
Es genügt ein direkter Hautkontakt, um sich anzustecken. Deswegen sind eine Isolierung der Patienten und entsprechende Schutz- und Hygienemaßnahmen der Pfleger und Ärzte so wichtig.