Bottrop. Das Ebolafieber beherrscht weltweit seit Wochen die Schlagzeilen. Inzwischen sind erste Verdachtsfälle in Europa bekannt geworden. Das Knappschaftskrankenhaus und das Marienhospital haben entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen und sind gerüstet für den Fall der Fälle.


Das Ebolafieber beherrscht weltweit seit Wochen die Schlagzeilen. In den USA ist jüngst ein 42-jähriger Mann an der Infektionskrankheit gestorben – trotz intensiver Sicherheitsvorkehrungen. Inzwischen sind erste Verdachtsfälle in Europa bekannt geworden. Das Knappschaftskrankenhaus und das Marienhospital haben entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen und sind gerüstet für den Fall der Fälle in Bottrop.

Das Robert-Koch-Institut ist dabei für das Klinikpersonal präventiv ein wichtiger Leitfaden bei der Frage, ob ein Erstverdacht auf eine Erkrankung vorliegt. „Fieber über 38,5 Grad, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Einblutungen ins Gewebe“, zählt Reinhard Welp, Oberarzt des Knappschaftskrankenhauses und Fachkraft im Bereich Innere Medizin, die einzelnen ebolafieber-typischen Begleitsymptome auf. Außerdem werde der Patient gefragt, ob er zuletzt eine Reise in die von Ebola-Ausbrüchen betroffenen Gebiete unternommen habe. Es wird abgeklärt, ob derjenige in den 21 Tagen vor Erkrankungsbeginn möglicherweise in Kontakt mit Ebola-Viren oder infizierten Tieren gekommen ist.

Notfallboxen sind gepackt

Bestätigt sich der Verdacht, würde laut Reinhard Welp der Krankenhausalarmplan umgehend greifen. „Dann muss die Ambulanz geschlossen, eine Isolierung eingerichtet und patientenbezogene Maßnahmen eingeleitet werden.“

Und das wäre erst der Anfang. Unter anderem müssen, so der Oberarzt, die Stadtverwaltung, das Gesundheitsamt und die Landesbetriebe informiert werden. Im Knappschaftskrankenhaus gebe es nach Aussage des Oberarztes einen separaten Raum, in dem der Patient behandelt werden kann. „Mit eigenem Fahrstuhlsystem und Zugängen für das Personal.“

Für den akuten Ernstfall sind in der Ambulanz sogar Notfallboxen gepackt worden. „Man benötigt schließlich spezielle Überkittel, Atemmasken und Schutzmasken für die Augen“, erklärt Welp.

Marienhospital hat Intensivraum

Auch das Marienhospital hat mit einem Notfallplan vorgesorgt. Das Personal ist informiert und geschult, heißt es. „Wir haben einen Intensivraum mit einer Schleuse“, sagt Pressesprecherin Kerstin Vogel. Der behandelnde Mitarbeiter und der Arzt würden die entsprechende Schutzausrüstung erhalten. Beide wären die einzigen Personen, die den Erkrankten betreuen dürften. „Dadurch soll verhindert werden, dass sich das Virus im Haus ausbreitet“, so Vogel. Die Erstversorgung übernimmt das Marienhospital.

Sollte der Patient körperlich transportfähig seien, würde er nach Aussage von Kerstin Vogel zur Weiterbehandlung mit einem speziellen Fahrzeug für Infektionskranke der Feuerwehr in das Behandlungszentrum nach Düsseldorf verlegt werden. „Ist der Patient zu schwach für den Transport, wird er in unserem Intensivraum medizinisch betreut, bis sich der Zustand verbessert“, sagt die Pressesprecherin des Marienhospitals.

Feuerwehr Bottrop unterhält kein Fahrzeug für Ebola-Patienten

Die Feuerwehr organisiert den Transport eines an Ebola erkrankten Patienten in das ausgewiesene Behandlungszentrum nach Düsseldorf. Nach Aussage von Amtsleiter Kim Heimann verfügt die Feuerwehr Bottrop nicht über ein solches Spezialfahrzeug.

Dieses müsste bei der Feuerwehr Essen angefordert werden. „Für einen Laien ist das Fahrzeug kaum von einem herkömmlichen Rettungswagen zu unterscheiden“, sagt Heimann. Jedoch ist die Inneneinrichtung ein wenig anders. „Mehr glatte Flächen und mehr Edelstahl als Plastik.“ Je nach Erreger könne die Reinigung eines Fahrzeugs nach dem Einsatz bis zu dreieinhalb Stunden dauern. „Ein möglicher Ebola-Fall würde sich aber nicht unbedingt von anderen Einsätzen bei Infektionskrankheiten wie beispielsweise bei offener Tuberkulose unterscheiden“, meint der Amtsleiter. Auch dann müssten im Anschluss das Fahrzeug und das verwendete Material desinfiziert werden. Aber einen Unterschied zu anderen Krankheiten gibt es: Das Ebolafieber kann zum Tode führen. Deshalb sei bei den Einsätzen, in denen sich die ebolaähnlichen Symptome bemerkbar machen, höchste Vorsicht geboten. „Die Kollegen sind informiert und geschult worden“, so Heimann.