Essen. Die Essener Stadtteilbüros sollten allen offen stehen, aber Menschen mit Behinderung sind ausgeschlossen. Das ist eine Demütigung.
Die Stadtteilbüros in Essen sollen Menschen miteinander ins Gespräch bringen, Kräfte bündeln und Ideen fördern – so weit, so begrüßenswert die Idee. Doch tatsächlich stehen die Türen der Stadtteilbüros in Frohnhausen und Karnap eben nicht für alle Bürgerinnen und Bürger offen. Sie sind nur über Stufen erreichbar, Menschen im Rollstuhl müssen draußen bleiben. Das ist beschämend.
Wenn im Jahr 2021 nicht einmal die Stadt es schafft, neue Standorte nach dem Kriterium der Barrierefreiheit auszuwählen, dann muss der Weg zur echten Inklusion noch verdammt lang sein. Wenn jemand, der im Rollstuhl sitzt, das nächste Café ansteuern muss, weil die Wunsch-Adresse nicht barrierefrei ist, dann ist das schade. Wenn er oder sie städtische Angebote nicht oder nur mit viel höherem Aufwand nutzen kann, dann ist es eine Demütigung.
Die Stadt sollte also dringend eine Lösung finden. Und es bleibt zu hoffen, dass das Wort des Oberbürgermeisters gilt und in Zukunft nur noch Immobilien angemietet werden, die barrierefrei sind.