Essen. Die Promenade ist die Problemzone des Baldeneysees: Zugewucherte Wege und der Zustand vieler Immobilien am Seeufer sorgen lange für Diskussionen. Jetzt will die Stadtverwaltung das “Entwicklungskonzept Baldeneysee“ vorstellen. Dazu sind alle Essener Bürger am 23. April eingeladen - zum ersten Mal.

Die Diskussion um den Zustand des Baldeneysee-Ufers könnte neuen Schwung erhalten: Erstmals hat die Stadtverwaltung offiziell alle interessierten Bürger zu einer Info-Veranstaltung eingeladen. Vorgestellt wird das „Entwicklungskonzept Baldeneysee“, das eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe, die sogenannte „Baldeneysee-Konferenz“, unter Moderation des Landschaftsarchitekten Andreas Kipar vor einem Jahr zusammengetragen hat.

Kipar stellt das Konzept, das mittlerweile weiterentwickelt und vertieft wurde, allen interessierten Bürgern am Dienstag, 23. April, vor. Beginn der Veranstaltung ist 19 Uhr, Schauplatz das Regattahaus am Baldeneysee, Freiherr-vom-Stein-Straße 206 a, Parkplätze am Regattaturm. Kipar steht nach seinem Vortrag Rede und Antwort, auch Stadtdirektor und Planungsdezernent Hans-Jürgen Best sitzt auf dem Podium und stellt sich den Fragen der Bürger.

Seit zweieinhalb Jahren ist der Zustand des See-Ufers immer wieder Gegenstand von Diskussionen: Wiederholt wird über „Verbuschung“ geklagt, also das wilde Zuwuchern weiter Teile des Uferweges, und der Zustand vieler Immobilien am Ufer, teilweise in bester Lage, verärgert nach wie vor viele Bürger. Beispiel: Schloss Baldeney – im Sommer 2011 wurde das Objekt erneut verkauft, getan hat sich bis heute immer noch nichts. Auch das frühere Schullandheim der Stadt an der Oberen Aue in Heisingen steht jetzt 15 Jahre leer – eigentlich nicht zu fassen, angesichts der Lage.

Bisher nur wenige Ideen für den Baldeneysee

Schon im Sommer 2011 verteilte die CDU 25.000 Postkarten und lud die Bürger ein, Ideen für den See zu entwickeln – die maue Resonanz: gerade mal 100 Antworten kamen. Damals luden auch die Grünen im Bezirk IX ein zu einer Diskussion – schnell ging es um Mängel wie fehlende Toiletten oder Dauerbrenner wie die Probleme, die im Sommer zwischen Skatern, Radlern und Fußgängern entstehen.

Grundsätzlicher wird Andreas Kipar in seinem Entwicklungskonzept, das er am kommenden Dienstag vorstellt – und das, ganz bewusst, vor allem die allgemeinen Stärken und Schwächen der Seepromenade analysiert: „Die Promenade an der Regattastrecke hat den Charme der 1960er und 70er Jahre, das reicht nicht mehr“, attestierte Kipar nach der ersten Fertigstellung des Konzepts. Kipar, der Büros in Duisburg und Mailand unterhält, lädt die Bürger bewusst zum Blick über den Tellerrand ein – und bringt nicht nur mit Münsters Aasee ein Beispiel für eine gelungene Umwandlung eines gut besuchten Ausflugsziels, sondern hat auch Beispiele aus Bardolino oder vom Lago Maggiore in Luino parat.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.