Essen. Essener Gründerzentrum fördert Start-ups der Kreativwirtschaft: Angebot soll sich nicht nur an Studierende der benachbarten Folkwang-Uni wenden.
Wer ohnehin lauter Kreative in der Nachbarschaft hat, der ist auch daran interessiert, dass aus den vielen dort versammelten Talenten und Ideen irgendwann tragfähige Geschäftsmodelle werden können. So lag es für das Gründerzentrum Triple Z nahe, die Kontakte zur Folkwang Universität der Künste mit ihrem neuen Campus, dem Quartier Nord, auf Zollverein zu intensivieren. Ergebnis der frisch verbrieften Kooperation: Anfang November bietet Triple Z erstmals eine Gründungswerkstatt für der Kreativwirtschaft an. Das Angebot wendet sich aber nicht nur an Folkwang-Studierende, die mit dem Gedanken einer „kreativen Selbstständigkeit“ spielen, sondern auch an andere interessierte Bewerber. Rund 30 Teilnehmer können dabei sein. Noch bis Anfang Oktober sind Anmeldungen möglich.
Essener Triple Z bietet bereits Platz für Mediengestalter und junge Modelabels
Dass das Triple Z für junge Unternehmer auch während der Pandemie nicht an Anziehungskraft verloren hat, beweisen die vielen Neuansiedlungen während der Corona-Zeit. Auch der Kreativbereich hat sich auf dem Triple Z-Areal bereits zahlreich angesiedelt, dazu gehören beispielsweise Mediengestalter und Kreativagenturen, aber auch junge Modelabels und Anbieter für Unternehmenskommunikation. Viele Selbstständige schätzten das Gründungs- und Unternehmenszentrum „als geschützten Raum“ für die Startphase, weiß Sophia Schmidt-Gahlen, zuständig für den Startup-Support.
Sie vergleicht Triple Z mit einem„Gewächshaus“, in dem neue Konzepte dank günstig anzumietender Büro- und Produktionsräume, aber auch durch den Austausch in den entsprechenden Netzwerken sprießen können. Die ebenfalls angebotene Beratung sei der dazugehörige Dünger, sagt Schmidt-Gahlen. Und von dem sollen auch die Kreativen profitieren, die man mit dem dreitägigen Workshop ansprechen will. Produkt- und Kommunikationsdesigner könnten genau so dazugehören wie Fotografen und Interessenten aus dem Bereich der bildenden Kunst. Auch eine Komponistin gehöre bereits zu den Angemeldeten, berichte Triple-Z-Vorstand Jochen Fricke.
Triple Z will künftige Existenzgründer ermutigen und ihren Ideen Raum geben
Die Teilnehmer müssten nicht gleich mit einer fertigen Geschäftsidee kommen, betont Schmidt-Gahlen. Ziel sei es vielmehr, künftige Existenzgründer zu ermutigen, Impulse zu verstärken, Ideen zu konkretisieren und so Gründungsprozesse in der Kreativwirtschaft in Gang zu setzen. Zusätzlichen Platz für die Ansiedlung gibt es auf dem Triple-Z-Gelände demnächst auch. Ein Erweiterungsbau mit 1600 Quadratmetern soll im November eröffnet werden. Aber auch in anderen Stadtteilen wie in der Essener Nordcity hofft man ja bereits seit Jahren auf die Ansiedlung von kreativen Start-ups.
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Die Gründungswerkstatt für Kreative wird vom 5. bis 7. November als Präsenzveranstaltung im Triple Z, Katernberger Str. 107, durchgeführt. Die Teilnahme ist kostenlos.Insgesamt 30 Teilnehmerplätze sind zu vergeben, etwa die Hälfte davon soll von Folkwang-Studierenden belegt werden.Bewerbungen sind zunächst bis zum 1. Oktober möglich. Anmeldungen und Infos unter www.triple-z.de/gruendungswerkstatt
Die Gründungswerkstatt will für den Schritt in die Selbstständigkeit das notwendige Rüstzeug liefern. „Von der Vision über die Idee hin zu einem konkreten Geschäftsmodell und vielleicht sogar dem Konzept für eine eigene Webseite reicht die Bandbreite, die an den drei Tagen abgedeckt wird“, heißt es. Gründercoach Christian Dasbach und sein Team wollen die Teilnehmer befähigen, mit ihrer Kunst und Kreativität auch den Lebensunterhalt nachhaltig bestreiten zu können und langfristig erfolgreich zu sein. Neben der künstlerischen Ausbildung braucht es schließlich auch Basiswissen in Sachen Buchhaltung, Marketing und Businessplan, um den Traum von der Selbstständigkeit zu realisieren,
Das Triple-Z-Team hofft auf zahlreiche Anmeldungen. Denn nur so habe man die Chance, das Angebot zu verstetigen und Gründungsinteressierte der Kultur- und Kreativwirtschaft in Zukunft (noch besser) auf die Selbstständigkeit vorzubereiten.