Essen.. Zehn Euro pro Stern, Person und Nacht: Bei der Aktion „Essen. Zu Gast in Deiner Stadt“ testeten 370 Bürger und ihre Freunde die Betten von 13 Hotels in der Stadt. Besonders die Herbergen der Spitzenkategorie waren dabei gefragt. 2013 wird die Aktion fortgesetzt.

Es sich mal richtig gut gehen lassen und leben wie die Fürsten – das hatten Inge und Franz-Josef Müller immer schon mal vor. Aber eine Nacht im Schlosshotel Hugenpoet zu buchen, dem Schloss, in dem einst die Freiherren von Fürstenberg lebten, kam ihnen bisher noch nicht in den Sinn. „Das ist sicher viel zu teuer“, sagt die 62-Jährige über die mit fünf Sternen beste Adresse der Stadt. Die Akti­on „Essen. Zu Gast in deiner Stadt“ der Essen Marketing GmbH (EMG), in der Essener als Gast Hotels der Stadt kennenlernen, kommt ihnen sehr gelegen.

„Eine Nacht im Schloss zu übernachten, war immer schon unser Traum“, betont der 63-Jährige. So geht es für das Ehepaar mit dem Rollkoffer von Bergerhausen nach Kettwig – für 50 Euro pro Person und Nacht. Mehr kostet der Bettenwechsel im Rahmen der Akti­on nicht. Behandelt werden sie im Hotel von Michael Lübbert wie jeder andere Gast auch, selbst wenn der mit 170 bis 225 Euro fürs Einzel- und 225 bis 265 Euro fürs Doppelzimmer mehr aus der Ur­laubskasse auf den Hoteltresen legt; der Name und gute Ruf des Hauses verpflichten schließlich. Und außerdem würde man sich sicher freuen, die Müllers demnächst wieder zu sehen – alleine oder mit Freunden aus der Ferne, für ein langes Wochenende oder nur zum Abendessen im Restaurant Nero oder im Hugenpöttchen.

Doch ganz egal ob fünf oder drei Sterne, einen Urlaub in der eigenen Stadt erleben alle irgendwie gleich – mit Staunen. Etwa in der Lichtburg, wo Theaterleiter Bernhard Wilmer hinter die Kinokulissen des größten Filmpalasts des Landes blicken lässt. Angelika Steinhardt ist einer seiner Gäste. Sie ist sehr beeindruckt von der riesigen Theaterbühne, die sich hinter der Kinoleinwand versteckt. Für sie geht’s ebenso ins Druckhaus der WAZ-Mediengruppe, in dem die NRZ gedruckt wird. Denn ein Paket aus 24 Gutscheinen mit einem Gegenwert von 190 Eu­ro gehört zur Aktion dazu: freier Eintritt in den Grugapark, den Seaside Beach, die Grugapark-Therme, das Museum Folkwang, das Ruhr-Museum, den Domschatz, eine Rad-Stadtführung und Sightjoggingtour von „Simply out Tours“ sowie für Präsente aus der Galeria Kaufhof. Bis gestern wurden 598 von ihnen eingelöst; viele sind noch gültig.

Beate Scherzer, Chefin der Buchhandlung „proust Wörter + Töne“, macht ebenfalls bei der Aktion mit – hinter dem Tresen. Bei ihr gibt’s für jeden Gast ein Stück selbst gebackenen Kuchen und eine Tasse Kaffee oder Tee. „Der Andrang ist so groß, dass ich Kuchen nachkaufen muss“, sagt sie. Dieses Problem hat Bettina Luxem nicht; sie betreibt das „Café Luxem“ und hat für alle Aktionsgäste ein Stück „Limbecker-Platz-Torte“ im Einkaufszentrum parat. „Ich finde die Aktion richtig klasse“, sagt Luxem, denn viele Hotelgäste würden auch für ein zweites Stück Torte verweilen. Oder wiederkommen.

Kurzurlaub mitten in der Stadt

Einen Kurzurlaub im Hugenpoet gönnt sich ebenso Martina Tendick, die als Tourismuskoordinatorin für die Stiftung Zollverein tätig ist. „Zur Qualität eines Hotels gehört auch der Service. Diesen kann man nur beurteilen, wenn man dort gewohnt hat“, sagt Tendick. Aus ihrer Erfahrung wisse sie, dass viele Menschen die Sehenswürdigkeiten von Paris, London und Berlin kennen, „aber nicht die der eigenen Stadt, daher ist die Idee so charmant.“ Denn es gibt viel zu entdecken, etwa das „Soul of Africa Museum“. „Essener können ihre eigene Stadt aus neuen Blickwickeln entdecken, denen eines Touristen.“ Und würden so zu den besten Botschafter Essens. Ihr Kurzurlaub, der mit einem Besuch in der Buchhandlung Proust startet und mit einer Führung durch Werden endet, hat Tendick gut gefallen. „Ich bin im nächsten Jahr wieder dabei.“

Ob’s weitergeht entscheidet Eva Sunderbrink. Und die EMG-Chefin der hat entschieden: „Klar machen wir weiter mit der Aktion.“ Zusammen mit drei guten Freundinnen hat sie das Angebot – und somit die Betten im Atlantic Hotel – selbst getestet. „Es dauert sicher noch ein paar Jahre, bis die Aktion alle Essener erreicht hat“, weiß Sunderbrink. Das sie auf dem besten Weg ist, belegen die Zahlen: 370 Gäste haben dieses Jahr mitgemacht und 548 Betten gebucht – rund 100 Prozent mehr als im Vorjahr. Sunderbrink: „Nächstes Jahr werden’s noch mehr.“

Von drei bis fünf Sterne – Die Hotels der Aktion

Obgleich jedes Hotel in der Stadt von der EMG angeschrieben wurde, haben nicht alle bei der Aktion mitgemacht. Zu den teilnehmenden Hotels gehörten dieses Mal: Schlosshotel Hugenpoet, Sheraton Hotel, Hotel Bredeney, Atlantic Congress Hotel, Holiday Inn City Centre, Intercityhotel, Mintrops Land Hotel Burgaltendorf, Mintrops Stadt Hotel Margarethenhöhe, Mövenpick Hotel Essen, Welcome Hotel, Hotel Essener Hof, Parkhaus Hügel und Arosa Hotel. Viele dieser Hotels werden wohl nächstes Jahr wieder dabei sein – und freuen sich über Essener als ihre Gäste.

„Essen. zu Gast in Deiner Stadt“ in 2013

10 Euro pro Stern, Person und Nacht in Essener Hotels, inklusive Welcome-Drink, Frühstück und Zusatzleistungen – das Paket von „Essen. zu Gast in Deiner Stadt“ schnürt die Essen Marketing GmbH auch kommendes Jahr. Vom 31. Juli bis 4. August 2013 sind die Betten für Essener und ihre Freunde reserviert. Welche Hotels dabei sind und was an Aktionen angeboten wird, steht erst im Frühjahr fest. In der NRZ lesen Sie rechtzeitig, ab wann Buchungen möglich sind. Infos zur Aktion gibt’s unter: www.zugast.essen.de