Essen. Rasende Radfahrer auf dem Wochenmarkt in Essen-Holsterhausen sorgen für Verdruss. Um das Problem zu lösen, bedarf es eigentlich keiner Verbote.

Der Konflikt schwelt seit vielen Monaten. Immer wieder gibt es Stress auf dem Wochenmarkt in Holsterhausen, wenn Radfahrer – ja, man kann es wohl so formulieren – über die Gemarkenstraße brettern. Freundliche Bitten an die Radler gerichtet, sie mögen doch langsamer fahren oder absteigen, zielen ins Leere. Besucher und Händler schildern überdies, dass dann oftmals sogar der gegenteilige Effekt eintritt und die Radfahrer noch einen Zahn zulegen.

Sicherlich kann man den Standpunkt einnehmen, dass es nicht gut gehen kann, wenn man eine Fahrradstraße auf einem Abschnitt einrichtet, den auch Händler nutzen, um Stände aufzustellen und folglich viele Leute unterwegs sind. Aber zum einen handelt es sich um rund fünf Stunden in der Woche, zum anderen ist das Teilstück auch in der Länge überschaubar.

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Nicht Gegen-, sondern Miteinander ist gefragt

Dass es mit dem Ausklappen der Verbotsschilder nicht so richtig funktionieren will, hat auch eine gewisse Symbolkraft: Bedarf es wirklich eines Verbotes, muss hier zwingend reguliert werden? Wenn man als Radfahrer sieht, dass es so voll ist, dass eine Weiterfahrt nicht möglich ist, kann man dann nicht für ein kurzes Stück absteigen? So viel Platz ist dann wohl doch vorhanden, dass sich Fußgänger und Radfahrer, der seinen fahrbaren Untersatz schiebt, nicht ins Gehege kommen dürften. Falls der Radler es wirklich eilig hat, dann stehen ihm auch im Ortskern von Holsterhausen auch noch andere Wege zur Verfügung, die kaum länger sein dürften.

Wenn eines Tag mal eine Verkehrswende gelingen soll, dann wohl nur im Miteinander und nicht im Gegeneinander. Das zeigt sich auch und gerade in den Details des Alltags.