Essen. Nach einigen Jahren Pause gaben die Sportfreunde Stiller am Samstag ein Radiokonzert in Essen. So lief der Abend.
Die Sportfreunde Stiller haben am Samstag im Essener Delta Musikpark mit dem ersten Radio-Konzert nach einigen Jahren Pause ein umjubeltes Comeback gefeiert. Im Jahr 2014 hatte die Indie-Band beim Bochumer Zeltfestival ihren Abschied von der Bühne verkündet.
Sportfreunde Stiller sind jetzt zu viert
Inzwischen haben sie sich wieder zusammengerauft, was in der von „1-Live-Absolut-Sektor!“ völlig ausverschenkten Delta-Halle (Karten konnte man nur gewinnen) in altbekannter Manier lautstark zu erleben war. Mit einer kleinen Überraschung hat sich der famose Dreier mit dem jungen Gitarristen Mario Radetzky doch eine dauerpräsente Verstärkung gegönnt, der den mitreißenden Mix aus alten Hits und wenigen neuen Songs satt und süffig grundierte.
Kaum waren die 22-Uhr-Nachrichten verklungen, ging man mit „New York, Rio, Rosenheim“ live auf Sendung. Lautstark begrüßt von ihren Fans, die sich von dem mit viel Körpereinsatz beinhart trommelnden Flo Weber genüsslich durch den Abend tragen ließen. „Applaus, Applaus“ für den schiebenden Bass von Rüde Lenhoff. Für Herz und Hirn sorgte Frontman Peter Brugger mit kraftvoll geschruppter, oft rockig aufjaulender Gitarre und großer Stimme für seine emotionalen Botschaften, die selbstmurmelnd die meisten textsicher auch ohne besondere Aufforderung mitsangen. Das sorgte vermutlich auch daheim und unterwegs am Radio für Gänsehautmomente.
Sportfreunde Stiller spielte nach Radio-Show noch weiter
Im dunklen Industrie-Ambiente vor stimmungsvoll ausgeleuchteter Bühne ging derweil die Party ab, befand man „Alles Roger“, schwelgte zur „Hymne an Dich“, freute sich über „Ein Kompliment“, warf die Arme zum Himmel und die Feuerzeuge an. Und tanzte tiefenentspannt zum zwischen Indie-Rock und Deutsch-Pop schillernden Sound der Sportfreunde Stiller.
Für ihr „Siehst du das genau so?“ der bestens auflegten Sportfreunde, musste man sich jedoch gedulden. Amüsanterweise endete ihrer Radio-Show exakt nach einer Stunde übrigens mit „Wie lange sollen wir noch warten“. Nicht aber ihr Auftritt, wo die Combo noch einmal mächtig Gas gab. Samt dem selbstironischen „1. Wahl“ mit so hübschen Zeilen wie „Gott sei Dank ist in dieser Zeit die Technik schon so weit, dass sich eins, zwei, drei Banausen ziemlich hoch nach oben mausern.“ Stimmt, war aber dennoch ein toller Abend, an dem manche nur ihren Fußball-Superhit vermissten.