Essen-Karnap. Die Werke der Essener Malerin Sabrina Seck werden in ganz Europa ausgestellt. Über ihre lange Suche nach dem eigenen Stil und ihren Durchbruch.

Die Essener Künstlerin Sabrina Seck malt seit ihrer Grundschulzeit. Vor Kurzem gelang ihr der Durchbruch. Nun hängen ihre Werke in Galerien in Spanien, Italien und der Schweiz.

„In der Grundschule sollten wir im Kunstunterricht ein Bild von Van Gogh malen. Als ich fertig war, war ich selbst überrascht, wie gut mir das gelungen ist“, erinnert sich die 41-Jährige, die seit 15 Jahren in Karnap lebt. Seitdem experimentierte sie lange mit verschiedenen Materialien, Farben und Lacken – stets auf der Suche nach ihrem eigenen Stil.

Essener Künstlerin: „Ich konnte meinen Stil einfach nicht finden.“

„Erste habe ich Gegenstände gemalt, aber das war nicht mein Ding. Dann habe ich es mit Landschaften versucht. Das gefiel mir überhaupt nicht. Ich hatte diese Leidenschaft, die ich gerne ausleben wollte, aber konnte meinen Stil einfach nicht finden. Das war unheimlich schwierig und ein langer Weg“, sagt Seck rückblickend.

Den „Durchbruch“ schaffte sie schließlich eher durch Zufall. Nach einer fast zweijährigen Pause nach der Geburt ihrer zweiten Tochter wollte Seck 2019 etwas Neues ausprobieren. Sie malte einen bunten, abstrakten Hintergrund.

Mit Acryl malt die Essener Künstlerin Sabrina Seck ihre Tierporträts auf Leinwände.
Mit Acryl malt die Essener Künstlerin Sabrina Seck ihre Tierporträts auf Leinwände. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Künstlerin aus Essen malt Tierporträts im Stil des Expressionismus

„Der gefiel mir total gut. Dann hatte ich die Idee, eine Biene darauf zu malen. Ich habe sie vorgezeichnet und fing an, die Linien ganz genau nachzumalen. Aber das machte mir keinen Spaß, sondern ging mir eher auf die Nerven. Also habe ich einen Pinsel mit der bunten Farbe genommen und einfach drauf losgemalt.“ Das Ergebnis: ein buntes Insekt, unschwer als Biene zu erkennen, aber doch nicht detailgetreu gezeichnet.

Am nächsten Tag folgte ein Affe, dann ein Fuchs „und so nahm das seinen Lauf“. Rund 150 Bilder hat sie seitdem gemalt, schätzt Seck. Dass sie sich auf Tierporträts im Stil des Expressionismus spezialisiert hat, habe einen ernsten Hintergrund. Sie sei „unheimlich tierlieb“, habe sich eine Zeit lang intensiv mit dem Tierschutz auseinandergesetzt.

„Wenn ich zum Beispiel einen Stier male, denke ich daran, wie das Tier mit gehetzten Augen durch eine Arena rennen muss und am Ende zu Tode gequält wird. Dabei sind Stiere so soziale, majestätische Tiere. Ich male sie bunt, um den Blick der Menschen einzufangen und ihnen zu zeigen, wie schön sie sind.“

Tipps und Tricks der Künstlerin

Auf ihrer Website www.sabrina-seck.de gibt die Künstlerin Einblick in ihre Arbeit. Im Shop kann man ihre Werke ersteigern. Sie liegen zwischen 700 und 5000 Euro.Wer ein Bild seines eigenen Haustieres haben möchte, kann sich ebenfalls über ihre Website an Seck wenden. Sie nimmt individuelle Auftragsarbeiten an, diese kosten rund 800 Euro.

Essener Malerin stellt in Galerien in ganz Europa aus

Ihre Idee findet Anklang. Während ihre Bewerbungen bei Galerien noch vor einem Jahr erfolglos waren, würde sie mittlerweile regelmäßig Anfragen bekommen, ob sie ihre Werke ausstellen möchte. Aktuell hängen ihre Bilder in Spanien und der Schweiz, für den Sommer sind Ausstellungen in Florenz und Rom geplant.

Die Internationale Aufmerksamkeit erlangte sie auch durch den Kunstwettbewerb „Kunst online“, bei dem sie im vergangenen Jahr den ersten Platz belegte. „Klar gibt es schon bunte Tiere. Ich habe das Rad nicht neu erfunden, aber ich habe einen Wiedererkennungswert.“

Mit ihren Werken will die Malerin aus Essen zeigen, wie schön Tiere sind. Ihre Botschaft: „Wir müssen sie schützen.“
Mit ihren Werken will die Malerin aus Essen zeigen, wie schön Tiere sind. Ihre Botschaft: „Wir müssen sie schützen.“ © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Soziale Medien als Chance in der Corona-Pandemie

Dieser sei ausschlaggebend dafür, um in der Branche Erfolg zu haben, weiß Seck. Tipps wie diesen gibt sie an ihre knapp 1000 Facebook-Fans weiter. Die sozialen Netzwerke sieht die Künstlerin insgesamt als große Chance, um sich zu etablieren. Auf Youtube zeigt sie Videos von der Entstehung ihrer Werke, auf Instagram teilt sie Fotos aus Galerien.

Auch wenn Seck die sozialen Medien insgesamt sehr schätzt, freut sie sich schon darauf, nach der Corona-Pandemie auch in Essen ausstellen zu können: „Es ist so schade, dass es bisher noch nicht geklappt hat. Aber da wird mit Sicherheit noch etwas von mir kommen.“