Essen. Die Eisbahn „Essen On Ice“ erlebte am Wochenende einen verheißungsvollen Auftakt. Doch der verkaufsoffene Sonntag war ein Flop.
Einen erfolgreichen Start, erlebte die Eisbahn „Essen On Ice“ auf dem Kennedyplatz in der Innenstadt am ersten Wochenende. Bis Ende Februar ist die Fläche aufgebaut. Am Samstag und Sonntag kamen nach Angaben der Veranstalter jeweils rund 1000 Gäste. Der verkaufsoffene Sonntag in der Innenstadt war hingegen ein Flop: Die Innenstadt war am Sonntagnachmittag weitgehend leer, nur wenige Kunden zog es in die Geschäfte.
Nie mehr als 300 Gäste auf der Eisfläche gleichzeitig
„Wir sind mit dem Start von ,Essen On Ice’ sehr zufrieden“, sagte Richard Röhrhoff am Nachmittag, der Chef des Veranstalters Essen Marketing GmbH (EMG). Man habe nie mehr als 300 Besucher gleichzeitig auf die Eisfläche gelassen, der Strom der Gäste habe sich an den ersten beiden Veranstaltungstagen sehr gut verteilt.
Die Organisatoren haben strenge Corona-Regeln gesetzt: Auf dem gesamten Gelände - nur nicht auf dem Eis - herrscht Maskenpflicht, es gilt 2G und im sogenannten „Winterdorf“, dem Budendorf mit gastronomischem Angebot, gilt 2G plus. Die Besucher störte das nicht - und Angst vor Ansteckung gab es trotz explodierender Infektionszahlen offenbar auch nicht: „Wenn man aufpasst, geht das schon“, sagten zwei Schülerinnen am Sonntagnachmittag, die in der Schlange standen und auf Einlass warteten, als die Eisfläche gerade neu geglättet wurde.
Der Kennedyplatz ist ab dem Einbruch der Dunkelheit in ein stimmungsvolles Licht getaucht, und es sind beileibe nicht nur Kinder und Teenies, die auf Kufen ihre Runde drehen.
„Essen On Ice“ hatte im vergangenen Jahr eine coronabedingte Zwangspause einlegen müssen. Der verkaufsoffene Sonntag, der nach langer Ungewissheit stattfinden konnte, blieb dagegen weitgehend unbeachtet – noch nicht mal alle Geschäfte machten mit. Juwelier Pletzsch am Deiter-Glockenspiel, Telekom- und 02-Laden auf der Kettwiger, „Zara“ auf der Limbecker Straße – sie alle blieben am Sonntag verschlossen. „Die Frequenzen sind leider stark rückläufig, daran ändert auch ein solcher Tag nichts“, befand Richard Röhrhoff. „Der Januar ist traditionell kein starker Einkaufsmonat, das trifft derzeit vor allem den Textil-Bereich.“ So lange wieder Homeoffice angesagt sei und keine Partys stattfänden, bräuchten die Kunden eben auch keine neue Kleidung.
„Familientag“ auf der Kettwiger Straße
Dabei hatte der Stromanbieter „Westenergie“ den Sonntag sogar zum „Familientag“ ausgerufen – mit Luftballon-Verkäufer auf der Porschekanzel, Aktions- und Infoständen vor dem Dom, und am Sonntagnachmittag gab eine Brass-Band ihr Bestes. Doch retten konnte das den Einkaufstag in der Innenstadt auch nicht: „Wir stehen uns hier die Beine in den Bauch, aber niemand kommt“, sagte eine Dame am Eingang eines Oberbekleidungsgeschäftes, die von den Kunden den Impfnachweis verlangte.
Auch im Einkaufszentrum Limbecker Platz war zwar einiger Betrieb, doch von großem Andrang konnte bei weitem nicht die Rede sein. Richard Röhrhoff bemüht sich um ein differenziertes Bild: „Punktuell war der Handel durchaus zufrieden, aber grundsätzlich gibt es im Moment ein Nachfrage-Problem.“
Auch die Innenstadt-Gastronomie traf es an diesem Sonntag hart – viele Stühle und Tische blieben leer in den Cafés, Bäckereien und Restaurants.