Essen. Es gab mehr Einsätze als im Vorjahr. Warum Feuerwehr und Polizei für Essen dennoch von einem ruhigen Jahreswechsel 2021/2022 sprechen.
Feuer in einer Küche, eine Hecke in Flammen und einige brennende Container: Die Einsätze der Feuerwehr in der Silvesternacht seien wenig spektakulär gewesen, bilanziert ein Feuerwehr-Sprecher. Insgesamt wurden die Einsatzkräfte zwischen 18 Uhr am Silvesterabend bis um 8 Uhr am Neujahrsmorgen zu 189 Einsätzen im Essener Stadtgebiet alarmiert.
In Holsterhausen kam es zu einem Küchenbrand
Das seien zwar in Summe 43 Einsätze mehr im Vergleich zum Vorjahr, doch seien dies keine schweren oder dramatischen Fälle gewesen. Es handelte sich um 39 Brand- oder technische Hilfeleistungseinsätze (zum Beispiel bei noch glimmenden Feuerwerkskörpern) sowie 150 Rettungsdiensteinsätze. 24 Mal musste zusätzlich ein Notarztwagen ausrücken. 20 Mal lautete die Alarmierung Containerbrand, hierunter fallen Mülleimer, Papierkörbe oder Altpapiercontainer.
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Als Anwohner in der Virchowstraße in Holsterhausen kurz nach Mitternacht das Piepen von Rauchwarnmeldern in einer Erdgeschosswohnung vernahmen, riefen sie die Feuerwehr. Beim Eintreffen der Wehr drang bereits Rauch aus der Wohnung, zwei Bewohner des Hauses konnten unverletzt evakuiert werden.. Der Brand war in der Küche der Wohnung ausgebrochen und wurde von den Feuerwehrleuten schnell mit einem handgeführten Strahlrohr abgelöscht. Die Brandursache ist noch nicht ermittelt.
Koniferenhecke stand über zehn Meter in Flammen
Unklar ist bislang auch, wie sich eine Koniferenhecke entzünden konnte. Auf einer Länge von zehn Metern schlugen Flammen aus dem Grün, als die Feuerwehr in der Röhrkestraße in Stoppenberg um 0.25 Uhr eintraf. Die drei Meter hohe Hecke konnte mit zwei Strahlrohren jedoch schnell abgelöscht werden.
Der letzte Einsatz der Silvesterschicht war dann noch auf dem Katernberger Markt: Hier war der aus mehreren Tannen bestehende Weihnachtsbaum von Unbekannten angezündet worden. Ihn konnte die Feuerwehr allerdings schnell löschen. Es kam überdies zu mehreren Vandalismusschäden im Umfeld.
Wie in den Jahren zuvor unterstützten die Freiwilligen Feuerwehren die Kollegen der Berufsfeuerwehr. Im Rettungsdienst wurden in der Silvesternacht durch Feuerwehr und Hilfsorganisationen (ASB, DRK, JUH und MHD) zusätzliche Rettungswagen in Dienst genommen, um den Regelrettungsdienst zu entlasten. Zusammenfassend verlief der Jahreswechsel aus Sicht der Feuerwehr wie im Vorjahr ruhig, auch wenn die Einsatzzahlen leicht gestiegen sind.
Sichtbare Präsenz der Polizei hat zum ruhigen Jahreswechsel beigetragen
Eine ebenfalls eher ruhige Nacht bilanziert die Polizei Essen/Mülheim für den Jahreswechsel 2021/ 2022. Im Zeitraum von 20 bis 6 Uhr waren die Ordnungshüter zu 124 Einsätzen mit direktem Bezug zu Silvester unterwegs. Dabei ging es häufig um Ruhestörungen (42 Einsätze) und das Abbrennen von Pyrotechnik beziehungsweise Feuerwerk (47 Einsätze).
Es kam aber auch zu Sachbeschädigungen oder Körperverletzungsdelikten. „Demolierte Bushaltestellen und Verwüstungen wie im vergangenen Jahr in Altenessen gab es aber nicht“, erklärt ein Polizeisprecher auf Nachfrage. Sexuelle Übergriffe seien nicht gemeldet worden.
Trotz dieser Einsatzzahlen sei es aus polizeilicher Sicht ein relativ ruhiger Jahreswechsel. Dies habe sicherlich auch an der deutlich sichtbaren Präsenz der eingesetzten Einsatzkräfte gelegen. „Das hat positiv zum Geschehen beigetragen.“