Essen. In Essen haben rund 2000 Menschen vor dem 11.11. Karneval in der Grugahalle gefeiert – mit namhaften Bands. Wie sich das samt 2G-Regeln anfühlt.
Karneval noch vor dem 11.11., Start der Session mit 2G-Regel: Wie sich das anfühlt, erleben am Freitagabend circa 2000 Menschen in der Essener Grugahalle. Das Essener Stadtprinzenpaar Heike und Andreas Kaliga stürmt auf die Bühne und mit einem dreifachen „Essen Helau“ startet die Veranstaltung „Alaaf im Pott“.
In der bunt erleuchteten Halle kann der durch Corona versäumte Spaß nachgeholt werden – mit Live-Musik der Top-Bands des kölschen Karnevals. Nach Essen sind unter anderem die Brings, Paveier und Kasalla gekommen. Unbeschwert singen, tanzen, schunkeln und trinken die verkleideten Besucherinnen und Besucher von 19 bis 1 Uhr was das Zeug hält.
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Für die Unbeschwertheit bei „Alaaf im Pott“ sorgt auch die 2G-Regel. Am Eingang gilt: Impf- oder Genesenen-Ausweise vorzeigen, erst dann kann der Spaß beginnen. Veranstaltungssprecher Manfred Damaschke begründet die Einführung der Regel so: „Wir Kölner Karnevalisten haben uns darauf geeinigt, alle Karnevals Veranstaltung unter 2G-Reglungen stattfinden zulassen, damit wollen wir Sicherheit suggerieren!“
In der Grugahalle offenbar mit Erfolg: Keiner hier scheint einen Gedanken an Corona zu verschwenden, denn im Verlauf der Veranstaltung hält es wirklich niemanden auf seinem Platz. Stattdessen tummelt sich die bunte Feiertruppe zum gemeinsamen Schunkeln vor der Bühne. Darunter sind Rebecca Haak und Jana Strelzik, die am Freitagabend als Wahrsagerinnen verkleidet sind. „Heute wird es hier feucht und fröhlich!“, sagen sie. Die beiden sind geimpft und haben keinerlei Bedenken. Sie sind hier, um den wegen Corona ausgesetzten Karneval „wieder rein zu holen“. Da stört es die beiden auch nicht, dass schon vor dem offiziellen Karnevalsbeginn am 11.11. gefeiert wird. „Hauptsache Party – und Karneval geht immer“, so die beiden Frauen.
„Zur Saisoneröffnung schafft es keine der Gruppen, die heute hier sind über die Kölner Stadtgrenzen“
Warum schon vor dem 11.11. gefeiert wird, hat einen einfachen Grund. „Zur Sessionseröffnung schafft es keine der Gruppen, die heute hier sind, über die Kölner Stadtgrenzen nach Essen“, sagt Pressesprecher Manfred Damaschke. Man sei stolz, ein solches Line-Up mit den Top-Bands des kölschen Karnevals organisiert zu haben.
Pascal Sascha Kaul ist am Abend als Mönch verkleidet. Er kennt zwar nicht alle Bands auf der Bühne, aber „sie machen Stimmung, dass ist doch die Hauptsache“. Er ist mit seinen Kumpels direkt nach der Arbeit zur Grugahalle gepilgert. Für sein Kostüm habe er sich entschieden, weil er auch einmal im Jahr einen Heiligenschein tragen wollte, erzählt er mit einem Lächeln.
„Ich hätte bei meinem Kostüm ruhig noch einen drauflegen können!“
Als Glücksfee verkleidet hat sich Heike Bensberg, dabei hatte sie ob zuvor Bedenken, ob das vor dem 11.11. überhaupt „die richtige Zeit zum Verkleiden“ ist. Schnell erkennt sie aber: „Ich hab alles richtig gemacht, ich hätte bei meinem Kostüm ruhig noch einen drauf legen können!“ Denn in der Grugahalle gilt am Freitag: Wer hier nicht verkleidet ist, fällt auf.
Einer der auffällt ist am Abend zunächst Sprecher Manfred Damaschke. Sein Kostüm kann er sich vor lauter Hektik erst im späteren Verlauf des Abends anziehen. Sein Fazit: „Der Auftakt von ‘Alaaf im Pott’ hat alle Erwartungen übertroffen, es gab keine Zwischenfälle und die Stimmung war klasse!“ Für ihn und den Veranstalter Lars Becker – Inhaber der Gastronomie „Der Löwe“ am Kopstadtplatz – ist die Veranstaltung eine gute Ausgangslage, um im nächsten Jahr mit „Alaaf im Pott“ in eine zweite Runde zugehen. „In diesem Jahr konnten zwar nicht alle Kosten gedeckt werden, aber ich bin mir sicher, dass das im nächsten Jahr auf jeden Fall klappt.“ Ob sich diese Erwartungen dann auch im nächsten Jahr erfüllen, bleibt abzuwarten.