Essen-Ruhrhalbinsel. Dar Parkdruck am Baldeneysee in Essen-Heisingen ist bei schönem Wetter groß. Pläne für weitere Stellflächen stoßen jedoch weiterhin auf Kritik.
Der Ausbau der Buswende am Baldeneysee und die geplanten rund 40 neuen Parkplätze sorgen weiterhin für Diskussionen in dem beliebten Naherholungsgebiet. Immerhin ist der Parkdruck mitunter so extrem, dass selbst Fußgängerwege zugestellt werden. Die Politik fordert zudem im Zuge der Bauarbeiten öffentliche Toiletten zu errichten, die am Seeufer dringend benötigt werden.
Dass die Buswendeanlage am Fährenkotten/Stemmering in Heisingen erneuert werden muss, darüber herrschte noch Einigkeit bei einem Treffen des Arbeitskreises. Zu dem zählen neben Politikern Vertreter der Ruhrbahn und der Stadt. Immerhin ist das Vorhaben Jahrzehnte alt, die Fläche für die heutige Taktung der Busse längst nicht ausreichend und in die Jahre gekommen. Geplant ist der Umbau auf der 0,7 Hektar großen Fläche, die nicht nur den Endhalt betrifft, sondern sich auf die benachbarte Brachfläche erstreckt. Dort müsste gerodet werden.
Mit Blick auf die Parkplätze, die auf dem Areal ebenfalls entstehen sollen, geht die Suche nach einer Lösung daher weiter. Kritik gab es vor allem von den Grünen, die angekündigt hatten, weitere Stellflächen verhindern zu wollen. Sie beklagten den Naturverlust und den Widerspruch zu den Zielen der Verkehrswende. Hoher Parkdruck lautete ein Gegenargument. Steuern doch vor allem bei schönem Wetter zahlreiche Besucher nicht nur aus Essen das Ausflugsziel an. Die Zahl der Gäste hat in jüngster Zeit zudem erheblich zugenommen, seitdem das Café Extrablatt in den Räumen der ehemaligen Gastronomie Fährmann geöffnet hat.
Die weitere Parkplätze sind bei dem Treffen kontrovers diskutiert worden, heißt es dazu. Dabei ging es um die generelle Notwendigkeit, Parkraum zu schaffen sowie um die Anzahl der Plätze. Während die Grünen dabei bleiben, dass Parkplätze vermehrt Pkw-Verkehre nach sich ziehen würden und das Vorhaben daher wegen der Umweltaspekte überdacht und die Anzahl reduziert werden müsse, begrüßten SPD, CDU, FDP/EBB die Pläne.
Essener CDU-Politiker möchte am Baldeneysee kein weiteres Provisorium bei Parkplätzen
Carsharing am neuen Buswendeplatz im Gespräch
Beim Treffen des Arbeitskreises ging es auch um die Themen E-Mobilität und Carsharing. Laut Ruhrbahn laufen bereits Gespräche über Angebote von Anbietern. Diese bevorzugten jedoch eher Standorte in den Mittelzentren. Langfristig sei aber eine Ausstattung möglich, ggf. könne man Parkplätze zu einem späteren Zeitpunkt umwidmen.Plätze für Bike-Sharing sowie Fahrradständer sind hingegen am neuen Buswendeplatz bereits eingeplant.
Für die geplanten Busverkehre seien die Parkplätze laut Ruhrbahn unerheblich. Die Ruhrbahn hofft vielmehr, dass durch das erweiterte Angebot am See der Parkdruck im Fährenkotten entzerrt würde. Die Idee, zunächst lediglich Parkplätze im Bereich an der jetzigen Haltstelle zu errichten und die Entscheidung über weitere zu verschieben, lehnte etwa der CDU-Landtagsabgeordnete Fabian Schrumpf ab, der als beratendes Ratsmitglied teilnahm. Möglicherweise würde so erneut ein Provisorium entstehen, lautete sein Einwand.
Ein ausreichendes Parkangebot wurde zudem als zwingend notwendig erachtet, da älteren und eingeschränkten Menschen im Einzelfall nicht zuzumuten sei, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum See zu fahren. Weiterhin befürchteten einige, dass eine Reduzierung der Parkflächen am See lediglich den Parkdruck im Umfeld weiterhin vergrößern würde. Ausflügler würden mit Anwohnern stärker um Stellflächen konkurrieren.
Parkdruck und öffentliche Toiletten bleiben Thema am Baldeneysee in Essen
Bezirksbürgermeister Wilhelm Kohlmann thematisierte zudem die Verkehrsführung. Diese soll in Richtung Fährenkotten besser beschildert werden, damit sich der Verkehr nicht durch den Stemmering schlängele. „Die Anwohner im Stemmering sind ohnehin durch den Gästeverkehr des Café Extrablatt belastet.“ Der Vorschlag wird nun geprüft.
Abgelehnt hingegen hat die Ruhrbahn bereits die Idee, Toiletten zu errichten. Der Zuständige stellte klar, dass die Ruhrbahn keine öffentlichen Anlagen an Haltestellen betreibe. Geklärt werden muss noch die Radwegeführung. Und die Suche nach einem Kompromiss bei den Parkplätzen geht weiter.