Essen-Ruhrhalbinsel. Karnevalsveranstaltungen finden noch nach der 2G-Regel statt. Für den Rosenmontagszug in Kupferdreh werde das nicht gehen, sagen Veranstalter.
Der Hoppeditz ist bereits erwacht, doch Corona und die 2G-Regel bedeuten auch einen Mehraufwand für die Karnevalisten auf der Ruhrhalbinsel. Das betrifft zahlreiche Vereine und den Festausschuss Kupferdreher Karneval (FKK), der nicht zuletzt den großen Karnevalsumzug in Kupferdreh veranstaltet. Krayer Karnevalisten sehen ihre Teilnahme am Rosenmontagszug durch Rüttenscheid in Gefahr.
„Der Festausschuss Kupferdreher Karneval hat die Veranstaltung Hoppeditzerwachen bereits unter der 2G-Regel durchgeführt“, sagt Sabine Kost vom Vorstand des FKK. Nun werden alle Kupferdreher Vereine ihre Veranstaltungen auch so ausrichten. In diesem Monat November sei zumindest in Kupferdreh ohnehin nichts mehr geplant: „Man könnte sagen ,Gott sei Dank’ in der aktuellen Situation.“
Im Januar starten die Veranstaltungen der Karnevalsvereine
Wenn die Vereine noch vereinsinterne Planungen haben, dann werde dort auch ausschließlich nach 2G gehandelt. „Alle sind sich ihrer Verantwortung bewusst und wollen die Gesundheit aller anderen schützen“, betont Sabine Kost. Im Dezember werde der Karneval ohnehin ruhen, im Januar starten die Vereine wieder – alle Veranstaltungen weiterhin unter 2G. Sollte dann sogar 2G+ für Karnevalsveranstaltungen gelten, müssten die Organisatoren auch das prüfen lassen.
Der Festausschuss wiederum werde natürlich beim Rosenmontagszug keine 2G-Regel anwenden können. „Nicht jeder Besucher kann kontrolliert werden und nicht ganz Kupferdreh kann abgesperrt werden“, sagt Sabine Kost mit Blick auf die beliebte Tradition, an der tausende Besucher und zahllose Familien seit so vielen Jahren teilnehmen. Ob sie werden erneut am Straßenrand stehen können, wenn die Wagen an ihnen vorbeirollen, das ist derzeit völlig offen.
Die Lage bedeutet Planungsunsicherheit für die Essener Karnevalisten
Für die Organisatoren unter den Karnevalisten wie Sabine Kost bedeute die Situation aktuell erneut Planungsunsicherheit. Sie warteten nun ab, wie sich die Lage entwickele. „Wann dann genau eine Entscheidung getroffen wird, kann ich nicht sagen“, sagt sie. „Irgendwie hängt man wieder in der Luft.“
Damit geht es ihr so, wie den anderen Karnevalisten auch, zumal niemand vorhersehen kann, wie die Situation im Februar sein wird, wenn die Hochsaison im Karneval beginnt. Christian Otto ist Geschäftsführer bei der GKG Fidelitas Kray und hat für die große Gala am 26. Februar 2022 Künstler für 6000 Euro gebucht, hinzu kommen Cateringverträge und die Miete der Jugendhalle in Kray.
Sollte dann sogar 2G+ gelten sei es fraglich, ob die Gala tatsächlich stattfinden kann und ob Karnevalisten kommen würden. Absagen will Otto die Gala aber derzeit auf keinen Fall: „Finanziell kommen wir da nur raus, wenn die tatsächlich verboten wird.“
Krayer Karnevalistenbeim Rüttenscheider Umzug
Die Krayer Jecken beteiligen sich normalerweise auch an dem Rüttenscheider Karnevalsumzug. Mit Blick darauf ist Christian Otto skeptisch: „Ich sehe derzeit nicht, dass der stattfinden kann.“ Auch dort könne nicht jeder Besucher kontrolliert werden und ein Karnevalszug ohne Jecken am Straßenrand mache wenig Sinn. 50 Karnevalisten aus Kray hätten sich in den vergangenen Jahren mit zwei Wagen daran beteiligt.
Das Festkomitee Essener Karneval hält sich derzeit noch bedeckt, ob und wie es den großen Umzug, der in Rüttenscheid startet, geben wird. Derzeit laufen Gespräche und Verhandlungen mit der Stadt, heißt es, wobei die sich ständig ändernde Corona-Lage es erschwere, zum jetzigen Zeitpunkt schon feste Pläne für die Hochzeit des Karnevals zu schmieden. Läuft es so, wie es das Festkomitee bislang beabsichtigt, sollen Anfang bis Mitte Dezember die Würfel fallen. Dann will man sich auch an die Öffentlichkeit wenden.
Nachdem in diesem Frühjahr klar war, dass aufgrund des Lockdowns der Rosenmontagsumzug abgesagt werden musste, hatte sich das Festkomitee mit dem DRK zusammengetan: Beide luden zu einer Blutspendeaktion in die Grugahalle ein.