Essen. Der Traum von einer Art Central Park an der Huyssenallee ist für Essens Planungsdezernent Hans-Jürgen Best nicht aus der Luft gegriffen. Jetzt macht er sogar erstmals Hoffnung, dass sich auf der einstigen Prachtstraße etwas bewegen könnte.

Auf der Huyssenallee wachsen die Wohnträume schon lange in die Höhe. Zumindest in den Köpfen. Man müsse dort viel größer denken, sagt beispielsweise der Essener Architekt Axel Koschany. Er denkt an einen Central Park mitten in Essen und spricht von einer Riesen-Chance für die weitere Stadtentwicklung. Auch Essens Wirtschaftsförderer Dietmar Düdden hatte diese Woche wieder für die Wohnturm-Ideen geworben. Nur: Getan hat sich bislang nichts.

Doch nun hat Essens Planungsdezernent Hans-Jürgen Best erstmals vorsichtig signalisiert, dass ein Ende des Stillstands in Sicht sein könnte. „Es gibt erste Klingelzeichen“, sagte er gegenüber der WAZ, nannte aber keine Details. Ob ein Entwickler kauft und den ersten Meilenstein auf der ehemaligen Prachtstraße setzen könnte oder gar ein derzeitiger Eigentümer selbst?

Pläne scheiterten

Nach Informationen der WAZ gab es in der jüngsten Vergangenheit bereits Pläne von Entwicklern für den Bau eines Wohnhochhauses. Doch auch sie scheiterten am Grundproblem der Huyssenallee: Die Grundstücke sind zu teuer, als dass sich dort rentabel bauen ließe. Alles dreht sich um die Frage, wie lange die jetzigen Immobilien-Eigentümer bei den Verkaufspreisen noch pokern können, selbst wenn es derzeit großen Leerstand in ihren Häusern gibt. Alles also reine Nervensache. Geduld ist weiter gefragt.

Die Vorstellungen von einer Art Central Park in Essen hält Best nicht für übertrieben. „Das ist eine einmalige Lage; zentral und am Park.“ Wenn so etwas in Essen funktionieren kann, dann dort. Die Planungsverwaltung habe sich deshalb schon lange dafür ausgesprochen, an dieser Stelle Hochhäuser zuzulassen. Auch Achtzehn- gar Zwanziggeschosser? Wie hoch die Wohntürme an der Huyssenallee werden könnten, ist vom Grundstück abhängig, macht Best deutlich. Die große Frage sei dabei das Thema Verschattung.

Best sieht dagegen keinen Domino-Effekt

Die Hochhaus-Idee an der Huyssenallee ist also keine Spinnerei – eher Chance. Denn angesichts der teuren Grundstücke könnte sich das Bauen dort ohnehin erst ab einer gewissen Geschosshöhe rechnen. Dennoch dämpft Best allzu hohe Erwartungen an eine rasche Fortentwicklung. Einen Domino-Effekt, so wie ihn sich Düdden erhofft, sieht er nämlich nicht. Dafür fehle Essen der „Hype“ wie in anderen Großstädten. „Wir haben nicht das Volumen der Nachfrage nach Eigentumswohnungen“, so Best. Denn klar ist: Das Wohnen am Park wäre nicht zu Schnäppchenpreisen zu haben.