Essen-Kray.. Vor anderthalb Wochen löste ein Waffennarr in Essen-Kray einen Großeinsatz der Polizei aus - jetzt ist er wieder auffällig geworden. Die Polizei hat ein zehntägiges Hausverbot gegen den 56-Jährigen verhängt. Anfang des Monats hatte er frühmorgens betrunken mit einem AK47 hantiert. Nun soll er eine Freundin der Familie massiv bedroht haben.
Der Mann, der vor anderthalb Wochen einen Großeinsatz der Polizei in Kray-Leithe ausgelöst hat, weil er frühmorgens in seiner Wohnung sturzbetrunken mit einer Waffe hantierte, ist erneut ins Blickfeld der Polizei geraten. Am Montag soll er eine Freundin der Familie bedroht haben. Das bestätigt die Polizei – sie verhängte ein zehntägiges Hausverbot.
Bis einschließlich Mittwoch darf der 56-Jährige jetzt nicht mehr in das Reihenhaus, das er gemeinsam mit seinem Vater (91) bewohnt. Die Nachbarn sind derweil in Sorge: „Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis hier etwas passiert“, sagt jemand, der die Geschehnisse der vergangenen Wochen aus nächster Nähe miterlebt hat.
Mann schoss vor 25 Jahren auf Vater
Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei hatte den Frührentner am 2. Oktober morgens aus seinem Haus geholt – zuvor hatte der Pflegedienst die Polizei alarmiert, der den 91-Jährigen dreimal täglich versorgt. Der Sohn soll morgens um sechs mit knapp vier Promille im Blut mit einem Gewehr hantiert haben, das aussieht wie eine Kalaschnikow AK 47. Vermummte Spezial-Einsatzkräfte stürmten daraufhin das Reihenhaus und trafen den Sohn in seinem Bett an.
Die Polizei ermittelte erst wegen akuter Bedrohung, am Ende lief es aber lediglich auf einen Verstoß gegen das Waffengesetz hinaus. Sprengstoff-Spürhunde hatten im Keller des Hauses reagiert, wo die Polizisten einen Tresor entdeckten. Darin fanden die Beamten Munition für das Luftdruckgewehr.
56-Jähriger darf schon lange keine Waffe mehr besitzen
Der 56-Jährige, der früher beim Bau-Amt der Stadtverwaltung gearbeitet hat und seit diesem Sommer in Frührente ist, darf seit Jahrzehnten keine Waffe mehr besitzen – von Amts wegen. Vor mehr als 25 Jahren hatte er mal mit einer scharfen Waffe auf den Vater geschossen. Immer wieder war er wegen Waffenbesitzes auffällig geworden. Im Stadtteil ist der Alkoholiker bekannt, weil er, so berichten Nachbarn, regelmäßig verkleidet durch die Straßen zieht.
Nach dem Vorgang in der letzten Woche hatte sich der Mann in psychiatrische Behandlung begeben, war jedoch schnell wieder zu Hause. Mehr war von Seiten der Ordnungsbehörden nicht zu machen, heißt es.
Pflegedienst kommt nicht mehr
Der Pflegedienst, der jahrelang den 91-Jährigen versorgt hat, kommt jetzt nicht mehr – aus Angst um die Gesundheit der Mitarbeiter. Es verbleibt eine Freundin der Familie, die regelmäßig nach dem Rechten sieht. Sie war es, die jetzt von dem 56-Jährigen massiv bedroht worden sein soll. Wo der Mann die Tage des verhängten Hausverbots verbracht hat, ist unbekannt.