Essen. Auch in diesem Jahr sind wieder zahlreiche Bücher mit Essener Bezügen erschienen, diese Zeitung zieht traditionell am Jahresende Bilanz, um sie noch einmal aufzuzählen. Und auch ein wenig zu werten. Eine Auswahl.
Der alte Stoßseufzer: Könnte man doch gemeinsam mit den Büchern auch die Zeit kaufen, um sie zu lesen. Auch in diesem Jahr sind wieder zahlreiche Bücher mit Essener Bezügen erschienen, diese Zeitung zieht traditionell am Jahresende Bilanz, um sie noch einmal aufzuzählen. Und auch ein wenig zu werten.
Bilder vom See
Essens schöne Küste musste lange warten, um wieder einmal publizistisch gewürdigt zu werden. Nun ist es soweit: Seit einigen Tagen ist der Bildband „Der Baldeneysee - eine Zeitreise“ auf dem Markt. Dorothea Bessen und Horst Bühne lassen die Geschichte des Sees in historischen Fotos Revue passieren, mancher bisher ungehobene Schatz ist darunter, und auch unser Titelbild stammt aus dem Buch: die Baldeneyer Fähre im Sommer - ein Hauch von Italien. Eine Panoramaseite mit vielen Bildern wird demnächst noch folgen. (Klartext-Verlag, 104 Seiten, Euro 19,95)
Und wieder mal Krupp
Kein Jahr ohne Krupp-Buch - das ist fast schon Ehrensache. Der gebürtige Essener und „Zeit“-Redakteur Hanns-Bruno Kammertöns hat seine 1998 erstmals erschienene Biografie über den unglückseligen Arndt von Bohlen und Halbach neu herausgegeben. „Der letzte Krupp“ ist aber auch der Versuch, Arndts tragisches Leben in die gesamte Familien- und Unternehmensgeschichte einzubetten. (Klartext-Verlag, 248 Seiten, Euro 19,95)
Die 60er Jahre fotografisch
Viel Buch fürs Geld gibt’s mal wieder von Wilfried Kaute. Der Dokumentarfilmer und Foto-Freak hat mit „Maloche und Minirock - das Ruhrgebiet in den 1960er Jahren“ bekannte und unbekannte Fotos aus der Sammlung des Ruhr Museums zu einem wahren Prachtband zusammengefasst. Weil Essen schon damals mediale Hauptstadt des Reviers war und hier folglich die meisten Fotografen lebten und arbeiteten, stammt ca. die Hälfte der Motive aus Essen. Prädikat: empfehlenswert. (Emons-Verlag, 320 Seiten, Euro 39,95)
Schienen in Essen
Auch die Evag hat zum 120-jährigen Jubiläum den Essener Buchmarkt bereichert. „Auf Schienen - 120 Jahre Nahverkehr in Essen“ lebt stark von der Faszination historischer Bilder und von menschlichen Geschichten rund um Bus und Bahn. Organisations- und Technik-Geschichte werden ebenfalls geboten, etwas zu kurz kommt das Thema Verkehrspolitik. (Klartext-Verlag, 192 Seiten, Euro 19,95)
Schöner Bauen
Dass Essen architektonisch viel zu bieten hat, war bis vor kurzem eine Erkenntnis für Experten. Berger Bergmann und Peter Brdenk haben jetzt mit dem bildstarken Band „Architektur in Essen - 1960-2013“ herausgearbeitet, dass auch viele Bauten der jüngsten Vergangenheit einen mehr als nur flüchtigen oder vorurteilsbehafteten Blick verdienen. Zusammen mit dem im Vorjahr erschienenen Buch über die Jahre 1900 bis 1960 liegt hier ein starkes Stück Heimatkunde vor (Klartext-Verlag, 220 Seiten, 14,95)
Verliebt ins Aalto
Hätte dieses Buch ein anderer schreiben können? Schwer vorstellbar. Wulf Mämpel, kulturbegeisterter Alt-Lokalchef der Essener WAZ, feiert mit „Vorhang auf“ 25 Jahre Aalto-Theater. Auch wer mit Opern eher fremdeln mag, betrachtet fasziniert die Fotos und liest mit Gewinn die verzwickte, schier endlose Vorgeschichte. Es dauerte lange, bis sich Essen entschließen konnte, diesen wunderbaren Bau zu errichten. Heute will ihn niemand missen - man kennt das (Verlag Beleke, 96 Seiten, Euro 29,95)
Kulturell breit aufgestellt
Ein Mitbringsel für Kultur-Interessierte: Sonja und Gordon Strahl haben in ihrem Büchlein „Kultur in Essen“ alle Institutionen aufgelistet und beschrieben, die zwischen Karnap und Kettwig kulturell aktiv sind. Da kommt einiges zusammen. (Klartext, 176 Seiten, Euro 7,95)