Essen.
Der ‚Club der Köche’ richtet Stadtmeisterschaften für angehende Köche aus. Für den Gewinner Kevin Rywalski geht es im März zum NRW-Entscheid.
Schon ab mittags geht es hektisch in der RWE-Kantine zu. Neun Auszubildende des Kochberufs - alle im dritten Lehrjahr - schnibbeln Gemüse, schwingen Pfannen, schmecken Saucen ab und rühren eifrig Biskuit-Teig an. Die drei jungen Frauen und die sechs Männer, niemand von ihnen älter als 25 Jahre, gehen bei einem Kochduell der ganz besonderen Art an den Start. Sie nehmen am ‚Stauder Pils Pokal’ - den Essener Stadtmeisterschaften vom ‚Club der Köche’ - teil, bei dem es allerdings - anders als bei dem Fernsehformat - nicht darum geht schnell zu sein, sondern vielmehr darum, wie Speisen zubereitet werden, wie sie anschließend auf den Tellern landen und natürlich wie sie schmecken.
Die Bewertung beginnt schon in der Küche
Für alle Azubis gilt an diesem Tag eine festgelegte Menü-Vorgabe: Wintersalate mit Geflügel als Vorspeise, Cremesuppe mit Einlage, Fisch mit Gemüsen der Saison und Sättigungsbeilage ‚nach Art des Azubis’ als Hauptgericht und Biskuit und Schokolade als Dessert. Was sie daraus machen, bleibt ihnen selbst überlassen - allerdings nicht wie sie es machen. Denn schon während der stundenlangen Vorbereitungen stehen die Teilnehmer unter der Beobachtung der fachkundigen Jury.
Die Bewertung fängt schon in der Küche an. Die drei Küchenmeister Markus Klinger, Mario Faulhaber und Markus Backwinkel achten ganz genau darauf, wie die angehenden Köche arbeiten. „Wir achten unter anderem auf Sauberkeit und Hygienevorschriften“, erklärt der Juryvorsitzende Markus Klinger. Nicht ganz unwichtig ist auch die Kalkulation: „Wenn beispielsweise für sechs Leute gekocht werden soll, aber Portionen für zehn Menschen zubereitet werden, dann wurde die Aufgabe nicht erfüllt“, so Klinger.
Kreativität bringt viele Punkte
Das alles und noch viel mehr fließt in die Punktevergabe mit ein; die meisten Punkte können dann letztendlich aber durch den Geschmack und die Anrichteweise erzielt werden. Hier sei vor allem die Kreativität nicht unerwähnt. „Man kann eine Suppe mit einem Sahnehäubchen versehen oder aber ein Wan-Tan-Bonbon als Einlage nehmen“, gibt Klinger als Beispiel an. Dass das Wan-Tan-Bonbon mehr Eindruck schinden wird als das Sahnehäubchen, versteht sich da fast von selbst. So liegt es eigentlich auch auf der Hand, dass die klein gehackte Petersilie längst nicht mehr die Nonplusultra-Dekoration ist, sondern von innovativen, ja fast schon kunstvollen, Präsentationstechniken überholt wurde.
Mit beachtlichen 84 von 100 Punkten hat Kevin Rywalski vom Essener Welcome Hotel alle Anforderungen nahezu perfekt erfüllt. Sein Menü setzte sich vor den Speisen von Dominik Luze (Sheraton Hotel) und dem Drittplatzierten Hannes Tengelmann (Kliniken Essen Mitte) durch.