Essen. Essen, ein kulinarisches Niemandsland? Das soll sich durch fünf Gastronomen unter der Federführung von GOP-Chef Matthias Peiniger und Résidence-Patron Berthold Bühler ändern. Das Event „Wir trommeln zusammen“ soll ein neues Highlight werden. Und nebenbei den Gruga-Bäumen helfen.
Wenn es die Stadt nicht tut, dann machen wir es eben selber. Das dachten sich fünf Essener Gastronomen unter der Federführung von GOP-Chef Matthias Peiniger und Berthold Bühler, Patron des Zwei-Sterne-Restaurants Résidence. Sie laden am Montag, 1. September, zum kulinarischen Abend-Event ins Varieté: Mit der Veranstaltung „Wir trommeln zusammen“ soll ihrer Vorstellung nach nicht weniger gelingen, als Essens Stadtgrenze wieder auf die kulinarische Landkarte NRWs zu zeichnen – und nebenbei beim Wiederaufbau der vom Pfingststurm gezeichneten Gruga zu helfen.
„Wir befinden uns in einem Niemandsland“, gaben sich Peiniger und Bühler bei der Vorstellung des Projekts nicht wenig staatstragend. Ihre Argumente: Besondere Highlights in der Stadt hätten sich totgelaufen. Bühler: „Das Bild Essens wird ausschließlich durch negative Schlagzeilen geprägt.“ Daran hätten auch die Stadtväter eine Mitschuld. Der Landesmedienball sei Geschichte, Veranstaltungen wie „Essen Original“ befriedigten zwar den Geschmack der Masse, nicht aber den der zahlungskräftigen Kundschaft und in Sachen Messe-Neubau häuften sich die Probleme – und mit ihnen die der Gastronomen.
Spende für botanische Vielfalt
Die nehmen es nun selbst in die Hand: Ein Fünf-Gänge-Menü, gekocht von fünf renommierten Küchen der Stadt, unter ihnen auch das Casino Zollverein, die Restaurants Hannapel und Kölner Hof, sollen zeigen, dass viele Köche keinesfalls den Brei verderben. Wobei Brei nun wahrlich nicht auf der Speisekarte steht: Schottischer Wildlachs in Avocado-Koriandercreme, Steinbutt auf Meeresspargel, Taubenbrust mit Pastinake und Kalbsfilet mit Kartoffel-Gemüseremoulade – gebraten auf der Bühne und unter den wachsamen Augen von 300 Gäste, die 99 Euro für eine Eintrittskarte bezahlt haben.
2000 Euro der Einnahmen sollen schließlich in eine Baumpatenschaft in der Gruga fließen. Damit nicht nur wieder eine kulinarische, sondern auch botanische Vielfalt in der Stadt herrscht.
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