Essen-Rüttenscheid.. Mit ihrem Café Mundial bringen Lira Marko und Ariane Chaparo internationales Flair in den „Kiosk“ in Rüttenscheid, der im vergangenen Jahr als Spielfläche für Kleinkunst und Musik eröffnet wurde, und damit das Kultbüdchen „Anne Bude“ beerbte.

Ihr Zuhause ist Rüttenscheid und das Südviertel, ihre Heimat ist die Welt: Mit dem Café Mundial haben Lira Marko und ihre Freundin Ariane Chaparro ein neues Wohnzimmer samt Hortensien-bepflanztem Vorgarten für alle an der Brigittastraße geschaffen. In den Räumen des ehemaligen Kult-Büdchens „Anne Bude“ legen sie einem „die Welt aufs duftende Fladenbrot“, wie ihr Kumpel und Südviertel-Poet Florian Streier über sie schreibt.

Im vergangenen Jahr hatte Landschaftsplaner Ursus Wegst dort mit dem „Kiosk“ bereits eine Experimentierfläche für Kleinkunst und Kultur geschaffen, die auch weiterhin freitags bestehen bleiben soll. Mit dem Café Mundial werden die Räume nun aber auch für den Rest der Woche genutzt. „Unsere Clique ist sehr international. Uns hat ein Ort gefehlt, an dem wir Wein trinken können, dazu ein paar leckere Kleinigkeiten bekommen und unsere Musik aus aller Welt hören können – ohne dafür mit großem Aufwand essen zu gehen“, sagt Lira Marko, die in Essen aufwuchs und aus Albanien stammt. Freundin Ariane Chaparo wurde in Essen geboren, hat chilenische Wurzeln. Es sind die Gastfreundschaft und der Genuss, der sie verbindet.

Kleine Unplugged-Konzerte und Fotoausstellungen

„Weil so ein Ort fehlte, haben wir ihn einfach selbst geschaffen“, sagt Lira Marko, die sich schon über einige neugierige Nachbarn freute. „Die finden es gut, dass hier jetzt wieder dauerhaft etwas ist und sie morgens ab 7 Uhr einen Kaffee bekommen. Da hatte Anne Bude eine Lücke hinterlassen.“ Vegane Muffins aus dem Café Criolla, von den beiden zu Hause belegte Fladenbrote und demnächst noch kleine Mittagsangebote aus Johnnys Ess-Kultur, der kürzlich an der Alfred­straße öffnete: „Wir wollen nicht auf Biegen und Brechen international sein, oder bewusst vegetarisch oder öko – sondern vielmehr das anbieten, was wir selbst mögen“, so die 34-Jährige.

Kleine Unplugged-Konzerte und Fotoausstellungen sollen das Konzept abrunden. Die über Essen hinaus bekannte Spanisch-Pop-Gruppe „A solas sin mi“ etwa tritt demnächst auf. Schließlich gehören die Musiker zum Freundeskreis der Café-Gründerinnen – und fühlen sich bei ihnen längst Zuhause.

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