Essen. Die Karl May-Verfilmungen der 1960er Jahre mit Pierre Brice waren Ereignisse in Essen. Daran fühlen sich in diesen Tagen manche erinnert.
Die Neuverfilmung der Winnetou-Romane von Karl May entwickelt sich zum weihnachtlichen Fernseh-Ereignis 2016, auch wenn die Meinungen über die Qualität durchaus differieren. Für viele bleibt allerdings ohnehin er DER Winnetou schlechthin: Pierre Brice. Die Uraufführung der drei Winnetou-Filme und anderer May-Verfilmungen der 1960er Jahre fanden selbstverständlich in der Essener Lichtburg statt, damals das wohl wichtigste Premierenkino Deutschland. Dass Bild zeigt, Brice, der im vergangenen Jahr starb, 1964 beim fleißigen Schreiben von Autogrammen am Rande der Winnetou I.-Premiere.
Der französische Schauspieler Pierre Brice bekam angesichts des Andrangs und des Starkults um ihn vielleicht schon 1964 eine Ahnung davon, dass der Häuptling der Apachen die Rolle seines Lebens werden würde. Aber auch die anderen Schauspieler der Horst-Wendlandt-Poduktionen waren bei den Premieren in Essen gern zu Gast: der New Yorker Lex Barker beispielsweise, der den Old Shatterhand verkörperte, aber auch Marie Versini in der Rolle von Winnetous Schwester Nscho-tschi. Sie kehrte 2005 auch einmal zu einer Retro-Aufführung von Winnetou I in die Lichtburg zurück.