Essen.. Der Essener Zombie-Walk gilt als friedvoll. Aber Halloween ist für die Polizei ein Problemtag. Dieses Jahr soll es am Bahnhof gesitteter zugehen.

Jahr für Jahr an Halloween wird Essen zu Deutschlands Hauptstadt des Schreckens. Beim Zombie-Walk verwandeln sich seriöse Menschen in Untote. Sie rotten sich zusammen, geistern gemeinsam durch die Innenstadt und hinterlassen Fußspuren aus Blut. Eigentlich schauderhaft. Doch zum Glück ist es nur Kunstblut und das Ganze ein Gemeinschaftsgrusel fröhlichen Ursprungs. Böse sehen die über tausend Teilnehmer zwar aus, aber sie beißen gar nicht oder nur sehr selten. Organisator Dirk Bußler hat sich auf die nächste Ausgabe, es ist der zwölfte Zombie-Walk in Essen, am 31. Oktober längst vorbereitet. Die Polizei aber auch.

Über 1200 Platzverweise 2017 ausgesprochen

Denn im vergangenen Jahr nahm die Halloween-Nacht am Hauptbahnhof kein schönes Ende. Nach dem Zombie-Walk hatte es hier Rangeleien und Angriffe gegeben, zeitweise hatte die Polizei den Bahnhof sogar gesperrt. Diese Vorfällen hätten nicht direkt etwas mit den Zombie-Lauf-Teilnehmern zu tun gehabt, betonten Polizei und Veranstalter im vergangenen Jahr – und erinnern einen Monat vor der nächsten Ausgabe noch einmal daran. Halloween gilt für die Polizei inzwischen als Brennpunkttag. „Da gibt es Menschen, die meinen, über die Stränge schlagen zu müssen“, sagt Peter Elke, Sprecher der Polizei Essen.

Über 1200 Platzverweise waren 2017 rund um den Essener Hauptbahnhof ausgesprochen worden. Bundespolizei-Sprecher Volker Stall sprach damals von rund „200 Männern mit Migrationshintergrund in Kleingruppen“, die provoziert und Streit gesucht hätten. „Essen wird in diesem Jahr wieder ein Einsatzschwerpunkt für uns sein“, sagt Stall. Bundespolizei und Essener Polizei wollen sich zeigen und früh eingreifen, um Straftaten zu verhindern.

Größter Zombie-Walk Deutschlands

Zombie-Walk-Organisator Dirk Bußler hofft, dass die Veranstaltung in diesem Jahr nicht wieder von solchen Nebenschauplätzen in den Schatten gestellt wird. Er erzählt, mit welcher Liebe zum Detail und Freude am friedlichen Schauder die Teilnehmer den nächsten Lauf herbeisehnen.

„Das ist die größte Veranstaltung dieser Art in Deutschland. Sogar aus Holland und Belgien kommen die Zombies, um hier andere Zombies zu treffen und Menschen zu begegnen, die sich gerne erschrecken lassen.“ Mehrere Stunden investieren viele, um möglichst untot auszusehen. Mit Knochen, die aus Hälsen ragen, bleich geschminkten Gesichtern und Gehirnresten, die aus dem Gesicht fallen. Und noch etwas sagt Ober-Zombie Dirk Bußler: „Viele Kinder haben Spaß an dem Grusel. Wenn ihre Eltern dabei sind, haben sie überhaupt keine Angst.“

Zombie-Walk am 31. Oktober beginnt um 18 Uhr

Der 12. Essener Zombie-Walk beginnt am Mittwoch, 31. Oktober, um 18 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz. Von hier drehen alle Zombies gemeinsam eine Tour durch die Innenstadt und kommen nach etwa einer Stunde wieder am Ausgangspunkt an.

Es wird auch wieder die Möglichkeit geben, sich vorher professionell schminken zu lassen – nach vorheriger Terminabsprache. Infos dazu und zu der ganzen Veranstaltung einige Tage vorher z.B. über facebook.com/
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