Essen.

Wer Ilse Storb zu sich ins Haus lädt, sollte eigentlich wissen, was ihn erwartet. Doch immer wieder scheinen einige Gastgeber von der Lebhaftigkeit der 83-jährigen Jazzprofessorin überrascht. So auch am Montag bei der ARD-Sendung „Menschen bei Maischberger“: „Ich durfte nicht trommeln“, erbost sich Storb.

Dabei ist sie bekannt dafür, bei öffentlichen Auftritten, „Pata Pata“ rufend und trommelnd das Publikum zum Mitklatschen zu bewegen. „Aber man sagte mir, die anderen Gäste würden das nicht mitmachen.“ Dabei sieht sie in dieser Aktion ein Zeichen gegen Rassismus, das sie von der südafrikanischen Sängerin und Freiheitskämpferin Miriam Makeba adaptiert habe.

Tour mit der MS Deutschland

Auch bei einer Tour mit der MS Deutschland stieß Ilse Storb mit ihren offensiven Motivationsversuchen auf Widerstand: Dort war sie im Sommer während einer Jazz-Reise als Referentin eingeladen, erzählt die Essenerin. „Doch nachdem ich bei einer etwas lahmen Band vom Publikum aus mehr Stimmung machen wollte, hat mir der Kapitän nahegelegt, früher von Bord zu gehen.“

Solcherlei Unverschämtheiten hat die Mitbegründerin des Labors für Weltmusik und Bundestverdienstkreuz-Trägerin heute Abend im Café Church, III. Hagen 39, wohl nicht zu erwarten: Zusammen mit Pfarrer Hunder widmet sie sich ab 18 Uhr in dem Programm „Küssen ist Beten: Trialog aus Wort, Bild und Musik“ dem Hohelied Salomons. Am Mittwoch, 5. Dezember, ist dieses Programm um 20 Uhr außerdem im Katakomben-Theater im Girardet-Haus zu sehen.