Essen. Nach dem Verlust eines Großauftrages geht der Briefdienstleister Postcon gegen die Stadt Essen weiter juristisch vor.
Der juristische Streit zwischen der Stadt Essen und dem Postdienstleister Postcon geht in die nächste Runde. Das Unternehmen kündigte an, gegen die jüngste Auftragsvergabe der Stadt vor Gericht zu ziehen. "Wir gehen ins Beschwerdeverfahren vor das Oberlandesgericht Düsseldorf", teilte eine Sprecherin von Postcon auf Anfrage mit.
Hintergrund des Streites: Die Stadt Essen hatte nach vielen Jahren der Zusammenarbeit mit Postcon ihre Postdienstleistungen Anfang Januar 2020 an ein Tochterunternehmen der Deutschen Post vergeben. Dabei handelt es sich um einen Großauftrag. Denn immerhin fallen in der Stadtverwaltung jedes Jahr vier Millionen Briefe an, die den Bürgern und anderen Behörden zugestellt werden müssen.
Postcon scheitert mit Nachprüfauftrag
Postcon hatte nach dem Verlust des Auftrags zunächst einen Nachprüfantrag bei der zuständigen Vergabekammer der Bezirksregierung Köln gestellt. Die Kammer sah in dem Verfahren der Stadt aber keinen Verstoß. "Die Kammer hat die Nachprüfungsanträge insgesamt zurückgewiesen", bestätigte ein Sprecher der Bezirksregierung. Postcon bleibt damit nur noch das Beschwerdeverfahren vor dem OLG.
Solange der Rechtsstreit weiter schwelt, darf die Stadt Essen ihre Postdienstleistungen noch nicht endgültig an die Deutsche Post vergeben. Bislang ist die Deutsche Post deshalb nur befristet für die Stadt tätig.