Essen. „Vorhang auf!“ Der Essener Journalist und engagierte Theaterförderer Wulf Mämpel hat ein Buch zum 25-jährigen Jubiläum des Aalto-Theaters geschrieben. Darin lässt er auch noch einmal viele Akteure der Anfangsjahre zu Wort kommen.
Die Festreden sind gehalten, die große Gala gefeiert. Doch das 25. Jubiläumsjahr des Aalto-Theaters hat gerade erst begonnen und bietet noch reichlich Gelegenheit zur geneigten Rückschau.
Wulf Mämpel, langjähriger Lokalchef der Essener WAZ-Redaktion und intimer Kenner der Theaterlandschaft, hat dazu ein kundiges und bilderstarkes, ein inhaltsreiches und themenumfassendes Buch über die bewegte Geschichte des ruhmreichen Musiktheaters vorgelegt. „Vorhang auf! Die Essener Oper ist ein Gesamtkunstwerk und Botschafterin der Musik“ – dieses Statement hat Mämpel dem fast 100 Seiten starken Text-Bildband vorangestellt, der von großer Leidenschaft für die Kunst durchdrungen ist, denn Mämpel ist eben nicht nur ein langjähriger Beobachter des Essener Theaterlebens, sondern auch ein engagierter Begleiter.
Und: Als Vorstandsvorsitzender des Freundeskreises Theater und Philharmonie ist er auch ein Möglichmacher von Kultur. Schon im Aalto-Eröffnungsjahr 1988 hat der Freundeskreis den Theatern der Stadt 700.000 Mark zur Verfügung gestellt. Bis heute, so Mämpels stolze Bilanz des bürgerschaftlichen Engagements, hat der Freundeskreis mit seinen 1200 Mitgliedern 13 Millionen Euro Spenden für die Essener Theaterlandschaft eingeworben. Wolf-Dieter Hauschilds epochaler „Ring“, mit einer Million Mark ermöglicht, ist da nur ein Förder-Glanzlicht.
Rückschau und Blick in die Zukunft
Mämpel erinnert aber nicht nur an gefeierte Premieren und Produktionen, an die Erfolge des Aalto-Balletts und die frühen Opern-Tage im Grillo-Theater. Er lässt auch noch einmal viele Akteure der Anfangsjahre zu Wort kommen, wenn er an die wechselvolle, 30 Jahre währende Entstehungsgeschichte des Aaltos und die Meriten der grandiosen Architektur erinnert. Aalto-Witwe Elissa berichtet nicht nur über die klare Architektur-Auffassung ihres Mannes Alvar, sondern auch über seine Liebe zu Italien. Ulrich Saeger erinnert sich an seine persönlichen Begegnungen mit diesem „sympathischen Überzeugungstäter“ aus Finnland. Und Prof. Manfred Schnabel, Aalto-Intendant der ersten Stunde, schaut zurück auf die frühen Jahre, auf „Meistersinger“ und „Aida“ und die Entstehung des neuen „Essener Stils“ mit Regisseuren wie Jaroslav Chundula und vor allem Dietrich Hilsdorf.
Der bewegten Rückschau folgt ein Ausblick auf die Zukunft. Dem Interview mit dem langjährigen Intendanten und Generalmusikdirektor Stefan Soltesz schließt sich ein Gespräch mit seinem Nachfolger Hein Mulders an, auch ein Porträt des neuen Generalmusikdirektors Tomáš Netopil ist zu lesen.
Das Buch „Vorhang auf! 25 Jahre Aalto Theater“ ist im Beleke-Verlag erschienen, 29,95 Euro.