Essen.
Die Stadt hat aus dem Jahrhundertwinter gelernt und ist diesmal gut vorbereitet. So hält die Stadt 6000 Tonnen Streusalz vor und damit dreimal so viel wie im Vorjahr. Doch für den besseren Service werden die Bürger auch zur Kasse gebeten.
Am Mittwoch wird sich der Rat mit einem Paket befassen, das unter anderem sicherstellen soll, dass es nicht noch einmal zu einer Salzknappheit kommt. So hält die Stadt 6000 Tonnen Streusalz vor und damit dreimal so viel wie im Vorjahr. Hinzu kommt eine Option auf 2000 Tonnen, die man im Notfall zukaufen könne, sagt der Leiter der Abteilung Straßenreinigung bei der EBE, Rolf Friesewinkel.
„Im letzten Winter hatten wir Nachschub-Probleme. Wir haben 5000 Tonnen gestreut, aber es hätten mehr sein müssen“, räumt Friesewinkel ein. Zwar gab es auch damals Optionen, doch in den Verträgen stand die Klausel „nach Verfügbarkeit“: Als der Salzpreis stieg, verkauften die Händler gewinnträchtig an den Spot-Märkten statt zum vereinbarten Tarif an die EBE. Darum lege man nun Großvorräte an, auch wenn dafür eine Lagerhalle gemietet werden muss.
„Über ein Allrad-Fahrzeug nachdenken“
Reagiert hat man auch auf die Probleme der Müllabfuhr, die 2010/11 bei vielen Bürgern für Unmut sorgten. „Während die Fahrzeuge bislang mit wintertauglichen Sommerreifen ausgestattet waren, rüsten wir sie nun auf sommertaugliche Winterreifen um – die haben mehr Grip.“ Die kleinen Zweiachser, die schwer zugängliche Straßen anfahren, werden mit Schleuderketten ausgerüstet. Diese hätten sich bei Feuerwehr und Winterdienstfahrzeugen bewährt.
Bereits im Juli hat der Rat die neuen Streupläne verabschiedet, die nun alle wichtigen Standorte von Polizei und Notfallrettung vorrangig behandeln. In den Streuplan A wurden außerdem die von der Evag bedienten Strecken aufgenommen. „Wenn wir den Leuten raten, das Auto stehen zu lassen, müssen wir ihnen die Chance geben, mit Bus und Bahn ans Ziel zu kommen“, sagt Friesewinkel. Der Mehraufwand durch die neuen Streupläne halte sich in Grenzen, weil man auch Straßen gestrichen habe. Verkehrswichtig und gefährlich seien die beiden zwingenden Kriterien für eine Aufnahme in den Streuplan. „Wer im Süden der Stadt an einer kleinen, steilen Straße wohnt, muss sich vielleicht ein Allrad-Fahrzeug zulegen.“
Fest steht schon, dass die Winterdienstgebühren steigen werden, über die genaue Höhe wird in der Novembersitzung des Rates entschieden. Stadtsprecher Detlef Feige sagt dazu: „Da fließen auch die vergangenen Winter ein – die haben nämlich zu einer erheblichen Unterdeckung geführt.“