Essen. Schreck für die Eltern: Ein Essener Gymnasium musste eine Klassenfahrt abbrechen. Dabei waren zum Reise-Antritt alle Corona-Tests noch negativ.

Das Don-Bosco-Gymnasium in Essen-Borbeck hat die Fahrt einer achten Klasse mit 30 Schülerinnen und Schülern abbrechen müssen. Obwohl bei Fahrt-Antritt alle Corona-Schnelltests negativ ausfielen, waren am dritten Tag der Fahrt plötzlich vier Jugendliche unter Infektions-Verdacht. Das ergaben die Antigen-Tests, die an den Reise-Ort mitgenommen wurden. Man entschied, das Unternehmen zu stoppen und ließ alle Jugendlichen von ihren Eltern einzeln abholen. Das Reiseziel lag in NRW, betont Schulleiter Lothar Hesse. Die gesamte Klasse befindet sich jetzt in einer zweiwöchigen Quarantäne; zwei der vier Verdachtsfälle haben sich mittlerweile durch PCR-Tests bestätigt. Weitere Resultate stehen aus. Das berichtet Stadt-Sprecherin Silke Lenz.

Am vergangenen Montag 30. August, startete die Tour, die eigentlich eine ganze Woche andauern sollte. Geplant war, wie im regulären Schulbetrieb jeden Schüler zweimal die Woche während der Fahrt zu testen. Man geht derzeit davon aus, dass – obwohl alle Schnelltests zum Fahrt-Antritt negative Ergebnisse zeigten – ein Schüler infiziert in den Bus stieg und dann in den nächsten Tagen drei weitere angesteckt hat.

Gesamte Klasse des Don-Bosco-Gymnasiums musste in Quarantäne

Das Gesundheitsamt ordnete nach Bekanntwerden des Falles eine 14-tägige Quarantäne für die gesamte Klasse an. Das war am vergangenen Donnerstag. Die Quarantäne endet also in der kommenden Woche. „Die Klasse war alleine in einer Einrichtung. Daher wurde kein Mund-Nase-Schutz getragen und die Klasse somit wie eine Hausgemeinschaft gewertet und entsprechende Quarantänen angeordnet“, erklärt Silke Lenz.

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen an Essener Schulen, die sich in der vergangenen Woche in Quarantäne befanden, erreichte am 1. September den zweithöchsten Wert seit Ausbruch der Pandemie. Dem Land NRW wurden von den Essener Schulen 1016 Kinder und Jugendliche gemeldet. Höher war die Zahl bislang erst im Dezember 2020 (1052 Schüler in Quarantäne). Damals wurden die Schülerinnen und Schüler wegen der allgemein hohen Infektions- und Inzidenzzahlen früher in die Weihnachtsferien geschickt.

Über 1000 Schüler in Essen in Quarantäne

Das Land NRW will zum Ende der Woche die geltenden Quarantäne-Regeln ändern – dann sollen nur noch infizierte Kinder für 14 Tage in Isolation geschickt werden. Kinder ohne Symptome sollen dann nach fünf Tagen per PCR-Test aus der Quarantäne freigetestet werden können. Derzeit ist die gängige Praxis, dass nur das „direkte Sitzumfeld“ – also die Nachbarn neben, vor und hinter einem infizierten Schüler – in Quarantäne muss. Mehr als 300 Kinder und Jugendliche an Essener Schulen galten am 1. September als infiziert.