Essen. Erst wurde der Einsatz der Mobilen Wache als Antwort auf die Randale in Altenessen abgelehnt - dann hat sich die Polizei aber doch umentschieden.

Nach dem Massentumult in Essen-Altenessen hat die Polizei den Einsatz ihrer Mobilen Wache am Montag als wenig zielführend abgelehnt, sich aber einen Tag später dann doch anders entschieden: Der rollende Kummerkasten der Behörde wird am Dienstag (20. April) zwischen 15.30 und 17.30 Uhr und an den restlichen Werktagen der Woche auf dem Altenessener Markt Station machen, erklärte Polizeisprecherin Sylvia Czapiewski.

Dies sei weniger eine einsatztaktische als eine politische Entscheidung des Präsidiums, „um für die Anwohner als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen“. Die Altenessener sollen die Möglichkeit bekommen, mit Beamten vor Ort über ihre Sorgen und Nöte nach den Zwischenfällen am Wochenende sprechen zu können.

Eine bloße Verwarnung wegen Falschparkens hatte am Samstagabend zunächst dazu geführt, dass Fahrzeuginsassen zwei Ordnungsamtsmitarbeiterinnen massiv bedrohten – und später einen Tumult auf dem Altenessener Markt ausgelöst. Nach Angaben der Polizei kamen dort zwischenzeitlich bis zu 100 Personen zusammen, die eine bedrohliche Phalanx aufbauten.

Nach einem flüchtigen 29-Jährigen wird noch gefahndet

Am Ende wurden drei Männer (20, 25, 40) in Gewahrsam genommen, von denen einer einen Polizisten in den Schwitzkasten genommen hatte, um dem 29 Jahre alten Halter des zuvor im Parkverbot stehenden Mercedes mit Schweizer Kennzeichen die Flucht zu ermöglichen. Nach dem Mann, der bei der Clan-Abteilung der Polizei - wie die drei anderen Festgenommenen auch - als Intensivtäter geführt wird, fahnden Ermittler nach wie vor.

Die Randale auf dem Altenessener Markt hat einmal mehr eine Sicherheits- und Integrationsdebatte im Stadtteil ausgelöst. Oberbürgermeister Thomas Kufen und Ordnungsdezernent sprechen sich dafür aus, Ordnungsamtskräfte mit Bodycams auszustatten, sobald das Land die gesetzliche Grundlage dafür geschaffen hat.