Essen-Altenessen. Essener wünschen sich für den neu gestalteten Kaiser-Wilhelm-Park Aschenbecher und Zusatzbeleuchtung. Die Stadt lehnt ab und rechnet vor, warum.
Der Kaiser-Wilhelm-Park ist im vergangenen Jahr umgestaltet worden und lockt jetzt, wo der Frühling einkehrt, mit mehr Spor- und Aufenthaltsflächen. Die marode Minigolfanlage wurde abgebaut, neue Spielgeräte und ein Ballspielfeld aus Kunstrasen angelegt. Außerdem wurde ein über 100 Jahre alter Tunnel abgerissen, der als Ostbegrenzung des Parks zur Kinßfeldstraße diente. Einige Essener wünschten sich jetzt noch, dass die Mülleimer mit Aschenbechern nachgerüstet werden. Zudem wurde eine Beleuchtung des Parks von der Stankeitstraße zur Kinßfeldstraße eingefordert, um so das Sicherheitsgefühl zu erhöhen.
Mülleimer im Essener Kaiser-Wilhelm-Park können nicht erweitert werden
Dass das nicht so einfach ist, wie es sich vielleicht anhört, wird in einer Stellungnahme des zuständigen Fachbereichs Grün und Gruga deutlich. Demnach gibt es nämlich bei den derzeitigen Mülleimern keine Möglichkeit, zusätzliche Elemente anzubringen. Man müsse also gesondert Aschenbecher aufstellen, die wiederum einbetoniert werden müssten. „Eine Aufstellung müsste in Abstimmung mit Grün und Gruga von einer externen Firma durchgeführt werden. Zudem müsste ein gesonderter Entsorgungsauftrag für die Aschenbehälter vergeben werden“, heißt es in der Stellungnahme, die auch eine Kostenaufstellung beinhaltet.
Essener Kaiser-Wilhelm-Park in neuem Glanz
Demnach würde die Anschaffung eines solchen Stand-Ascher-Behältnisses nebst der Aufstellung brutto rund 650 Euro kosten, macht bei 29 Abfallkörben, die es derzeit in dem rund zehn Hektar großen Park gibt, 18.850 Euro. „Hierin sind noch nicht die jährlich wiederkehrenden Kosten der Entsorgung beinhaltet“, heißt es in dem Schreiben. Dafür müssten man bei einer Leerung von dreimal in der Woche zusätzlich rund 1.650 Euro im Jahr berechnen. Grün und Gruga könne diese Kosten nicht übernehmen, da diese über die Abfallgebühren refinanziert werden müssten. „Eine Erhöhung würde einen Eingriff in das bestehende Vertragsrecht bedeuten.“
Fazit: Es wird wohl keine Aschenbecher im Kaiser-Wilhelm-Park geben. Einzige Möglichkeit: Die zuständige Bezirksvertretung übernimmt die komplette Finanzierung. Das würde den Etat derselben jedoch wahrscheinlich ebenfalls sprengen.
In der Dunkelheit sollte laut Stadt keiner durch den Kaiser-Wilhelm-Park gehen
In einer weiteren Stellungnahme teilt Grün und Gruga mit, dass es auch keine zusätzliche Beleuchtung geben wird, wie sie von Anwohnern gewünscht wird. Die Begründung: „Es besteht keine Notwendigkeit, den Park in den Nachtstunden zu begehen.“ Nach Angaben von Grün und Gruga sind für diese Zeiten die Gehwege im öffentlichen Straßenraum beleuchtet. Die Beleuchtung im Kaiser-Wilhelm-Park sei seinerzeit auf Wunsch der Bezirksvertretung V installiert worden, um eine Beleuchtung des Schulwegs sowie der direkten Verbindung der angrenzenden Wohngebiete zur Haltestelle der U-Bahn-Linie zu erreichen. Die derzeitige Beleuchtung sei zuletzt aktuell auf Standfestigkeit hin kontrolliert worden. Grün und Gruga prüft zudem in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt, die Lampen durch ein Förderprojekt zu einer LED-Beleuchtung hin umzubauen.
Reinigung im Kaiser-Wilhelm-Park
Der Kaiser-Wilhelm-Park wird nach Angaben der Stadt drei Mal wöchentlich (dienstags, donnerstags und sonntags) gereinigt. Den Parkbesuchern und Besucherinnen stehen 26 Abfallkörbe, fünf 240-Liter-Behälter und ein 1.100-Liter-Behälter für die Entsorgung zur Verfügung. Zusätzlich wird dieser Park auch an Feiertagen – wie beispielsweise Karfreitag und Ostermontag – gereinigt.
Heller wird es aber zwischen Stankeit- und Kinßfeldstraße nicht. Wer in den Abendstunden mit seinem Hund spazieren geht oder nach einem Frühlingstag im Park spät zurückkehrt, muss also eventuell mit einem subjektiven Unsicherheitsgefühl leben.