Essen-Katernberg. In Katernberg steht jetzt ein Pizza-Automat – der einzige in Essen. Wie die Pizza auf Knopfdruck funktioniert und welche Sorten es gibt.

  • In Essen-Katernberg geht am Freitag der einzige Pizza-Automat in der Stadt in Betrieb.
  • Gefüllt ist der Automat mit Tiefkühl-Pizzen von Dr. Oetker.
  • Auf Knopfdruck gibt es nach vier Minuten eine heiße Pizza für 5,90 bis 6,90 Euro.

Pizza auf Knopfdruck, das gibt es ab Freitag (29.10.) in Essen-Katernberg vor der dortigen Rewe-Filiale an der Katernberger Straße. Die Kunden können dort zwischen acht Sorten wählen, beispielsweise Margherita, Salami oder Thunfisch. 240 Sekunden später kommt die fertig gebackene Pizza raus – rund um die Uhr.

Pizza-Automat wird mit Tiefkühl-Pizzen von Dr. Oetker gefüllt

„Heute probieren die Mitarbeiter die Pizza und lernen, wie der Automat funktioniert, morgen geht er in Betrieb“, erklärt der stellvertretende Filialleiter Omid Alizai am Donnerstag (28.10.) auf Anfrage. Im Innern des Automaten wird jedoch weder der Teig geknetet noch belegt. Vielmehr wird er mit tiefgekühlten Fertigpizzen von Dr. Oetker gefüttert. „So können wir die Sorten jederzeit variieren“, erklärt Alizai, der erstmal ein Gefühl dafür bekommen will, was am meisten nachgefragt wird.

In Betrieb geht der Pizza-Automat am Freitag (29.10.). In einem ersten Schritt sollen Mitarbeiter das Gerät kennenlernen, so der stellvertretende REWE-Filalleiter Omid Alizai.
In Betrieb geht der Pizza-Automat am Freitag (29.10.). In einem ersten Schritt sollen Mitarbeiter das Gerät kennenlernen, so der stellvertretende REWE-Filalleiter Omid Alizai. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Die Pizzen haben einen Durchmesser von 24,5 Zentimeter. In dem kleiderschrank-großen Automaten erlangen sie dann Kühlschrank-Temperatur und sollen in einem eingebauten Ofen innerhalb von vier Minuten aufgebacken werden. „Der Automat holt sie aus der Folie, backt sie und steckt sie für den Kunden in einen Karton, wie man ihn aus Pizzerien kennt“, erklärt Alizai. Pizzen, die nach drei Tagen nicht verkauft werden, müssen entsorgt werden.

Pizza-Automat steht zunächst für acht Wochen in Essen-Katernberg

„Wir müssen mal schauen, wie das hier bei uns klappt“, erklärt Alizai. Der Automat stehe zunächst für acht Wochen vor der Rewe-Filiale – so lange muss der Supermarkt-Betreiber keinen Cent dafür zahlen: „Es ist ein Angebot von Dr. Oetker.“ In Frankreich laufe das Geschäft sehr gut, dort gebe es bereits rund 2000 Automaten, in Deutschland seien es knapp 80, in Essen ist der Katernberger derzeit ein Pionier. Die Kunden sollen zwischen 5,90 und 6,90 Euro pro Pizza zahlen, abhängig von der Sorte.

24 Stunden Pizza: Dieser Automat in Essen-Katernberg soll es möglich machen.
24 Stunden Pizza: Dieser Automat in Essen-Katernberg soll es möglich machen. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Vor rund zehn Jahren hat es einen ähnlichen Automaten bereits im Einkaufszentrum Limbecker Platz gegeben. Damals war er nicht von Dr. Oetker, sondern von Pizzabäcker Giovanni Cusimano, für den die Arbeit in der Küche zu beschwerlich geworden war. Damals hat die heiße Pizza 4 Euro gekostet. Sie war sogar in gut einer Minute fertig gebacken. Gehalten hat sich der Automat jedoch nur kurz. Woran es genau scheiterte, kann Center-Manager Anastasios Meliopoulos nicht sagen: „Wir können keine verbindliche Aussage tätigen, warum der Betrieb eingestellt wurde.“ Pizza an sich werde in den Food-Shops des Centers sehr gerne konsumiert.

Premiere im Limbecker Platz: Den ersten Pizza-Automat Deutschlands gab es vor zehn Jahren in Essen. Im Bild: Pizzabäcker Giovanni Cusimano, damals 63 Jahre alt.
Premiere im Limbecker Platz: Den ersten Pizza-Automat Deutschlands gab es vor zehn Jahren in Essen. Im Bild: Pizzabäcker Giovanni Cusimano, damals 63 Jahre alt. © WAZ FotoPool | TIETZ, Remo

Facebook-Nutzer fürchten Vandalismus und Müll an Essener Pizza-Automat

Auch die Facebook-Nutzer überlegen bereits, wie lange der automatische Pizza-Bäcker in ihrem Stadtteil Bestand haben wird. Sie fürchten Vandalismus und Müll und machen gleichzeitig Werbung für die örtlichen Pizzerien – die nächste ist nur wenige Hundert Meter entfernt an der Katernberger Straße 14.

Um dem Vandalismus vorzubeugen, hat die Marktleitung entschieden, dass die Pizzen ausschließlich mit Karte bezahlt werden können. „In dem Automaten ist kein Geld, es lohnt sich nicht, ihn aufzubrechen.“ Auch wegen der Pizzen macht es wenig Sinn, die sind dann schließlich noch ungebacken.