Essen. Die Inzidenz in Essen erreicht eine neue Rekord-Höhe. Unter den Zehn- bis 14-Jährigen hat der Wert mittlerweile fast 1000 erreicht. Die Gründe.
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Essen ist am Mittwoch, 15. Dezember, auf einen neuen Höchstwert geklettert. Sie beträgt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) aktuell 287,6. Besonders hoch ist die Inzidenz weiter unter Schulkindern – die Altersgruppe der Zehn- bis 14-Jährigen erreicht nahezu die 1000.
Besonders überraschend ist die Größe des Abstands zum Wert des Vortages: Die Essener Inzidenz hat von Dienstag auf Mittwoch einen so großen Sprung gemacht wie noch nie – um sage und schreibe 43,3.
Mit dem neuen Höchstwert übertrifft die Inzidenz den bisherigen Spitzenwert von Nikolaus, 6. Dezember, (276,1). Der Essener Sprung kommt auch unerwartet, weil die landes- und bundesweiten Werte derzeit leicht sinken.
Alle Neuinfektionen sind auf die Delta-Variante zurückzuführen
Gibt es eine eindeutig identifizierbare Ursache für den neuen Inzidenz-Rekord in Essen? „Es sind schlichtweg sehr viele Neuinfektionen“, erklärt Essens Gesundheits-Dezernent Peter Renzel. 327 seien von Dienstag auf Mittwoch gezählt worden – wie in der vergangenen Woche auch schon mal. Sämtliche Neuinfektionen, versichert Renzel, seien auf die Delta-Variante des Corona-Virus’ zurückzuführen. Bislang gebe es im Stadtgebiet nur zwei registrierte Fälle der neuartigen – und offenbar hoch ansteckenden – Omikron-Variante. In beiden Fällen, heißt es seitens der Verwaltung, habe es vorher bei den Betroffenen eine „Reisetätigkeit“ gegeben. Das heißt, dass Omikron bislang nur nach Essen importiert wurde und sich im Stadtgebiet offenbar aber noch nicht ausgebreitet hat.
Den massiven Anstieg der Essener Inzidenz könnte man zum Teil auch mit technischen Belangen der Datenübertragung erklären, spekuliert Essens Gesundheitsdezernent. Wenn die täglichen Zahlen früh vom Landeszentrum Gesundheit ans Robert-Koch-Institut (RKI) gingen, dann würden jene Fallzahlen, die am Rest-Tag noch auflaufen, später gebündelt übermittelt werden – und somit den Eindruck erwecken, dass zwischen zwei Tagen erhebliche Unterschiede bei den Werten festzustellen sind.
Derzeit auch viele Lehrerinnen und Lehrer infiziert
Die Zahl der aktuell infizierten Lehrerinnen und Lehrer in Essen befindet sich auf einem neuen Höchststand seit den Sommerferien 2021: 28 Pädagogen sind derzeit infiziert (Stand letzte Woche). Das entspricht einer Quote unter allen Essener Lehrerinnen und Lehrern von 0,57 Prozent. Die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer, die wegen Corona nicht einsetzbar sind, liegt um ein Vielfaches höher - bei 87. Quarantänefälle machen einen Großteil des Wertes aus.
Festzuhalten bleibt: Im Essener Stadtgebiet gibt es derzeit nirgendwo einen sogenannten „Hotspot“ oder ein Ereignis, das als „Superspreader-Event“ – mit vielen Corona-Ausbrüchen – aufgefallen wäre.
Knapp 1900 Schülerinnen und Schüler fehlten in Essen wegen Corona
Allerdings ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Essen, die wegen einer Corona-Infektion nicht den Unterricht besuchen können, auf gleichbleibend hohem Niveau. Am Stichtag Mittwoch, 8. Dezember – das Land fragt einmal wöchentlich die Schulen ab –, fehlten wegen Corona 1888 Kinder und Jugendliche an Essener Schulen; das sind knapp drei Prozent der gesamten Schülerschaft im Stadtgebiet. Die meisten allerdings, weil sie in Quarantäne waren – unter den 1888 Fehlenden waren 630 bestätigte Infektionsfälle.
Grundsätzlich ist die Altersgruppe der Zehn- bis 14-Jährigen in Essen derzeit am stärksten betroffen mit einer Inzidenz, die sich momentan Tag für Tag der 1000 nähert – am 14. Dezember war es ein neuer Rekordwert von 967,2. Die am zweitstärksten betroffene Gruppe ist jene der fünf- bis neunjährigen – also auch größtenteils Schulkinder – mit einer derzeitigen Inzidenz von 750,5. Wie berichtet, ist das Interesse von Eltern an Impfterminen für diese Altersgruppe derzeit besonders groß. Auf Platz drei in der Reihenfolge, mit einigem Abstand: die Gruppe der 15- bis 19-Jährigen mit 374,7.
Alle aktuellen Impftermine hier.
Alles zu Corona in Essen in unserem Newsblog.