Essen-Rüttenscheid. Im legendären Szenelokal Plan B in Essen-Rüttenscheid hat jetzt die Craft-Beer-Bar „Miss Hops“ eröffnet. Was die Gäste alles erwartet.

  • Die Kultkneipe Plan B in Rüttenscheid wurde vor rund einem Jahr geschlossen.
  • Nun hat die Craft-Beer-Bar „Miss Hops“ dort eröffnet.
  • Es gibt mehr als 100 Craft-Biere, Biertastings und Ruhrpottküche.

Der Ruf der Szenekneipe Plan B war legendär und drangvolle Enge Standard. Nach der Schließung vor über einem Jahr hat nun neues Leben Einzug gehalten. Doch nicht nur der Name ist anders, mit dem Angebot und Inventar brechen in dem Lokal nahe der Rüttenscheider Brücke neue Zeiten an.

Bierbar wäre auch ein treffender Titel für Lokal in Essen-Rüttenscheid

„Miss Hops“ steht in großen Buchstaben direkt neben dem Eingang, womit Gastro-Betreiber Antonio Link nach dem Bochumer Bermuda-Dreieck nun in Essen das zweite Lokal gleichen Namens eröffnet hat. Dass in dem Begriff die englische Fassung von Hopfen steckt, hat gute Gründe und ist zugleich Programm. „Unser Laden kann gut und gerne unter dem Titel Bierbar firmieren“, sagt Links Compagnon Chris Gmeinwieser. Dabei greife man einen noch recht jungen Trend der Craft-Biere auf. Mitunter sind es Ein-Mann-Brauereien, die Biere nach eigenen Rezepten auf den Markt bringen - und das mit Erfolg. Unter den 24 Sorten, zwischen denen der Gast im Miss Hops wählen kann, sind mehrerer solcher Marken, darunter auch das heimische Mücke-Bier. Die Auswahl an Gerstensaft in Flaschen ist darüber hinaus noch ungleich größer, liegt bei rund 150.

Eigentlich hatten die beiden Gastronomen gehofft, schon viel früher die Zapfhähne aufdrehen zu können. Dass es nun anders kam, ist mehreren Widrigkeiten geschuldet. Es sei schon bei der Übernahme klar gewesen, dass man um ein großzügiger Umbau vonnöten sein würde. „Der Platz, den das Lokal bis dahin bot, der reichte gerade mit Blick auf Abstandsregeln vorne und hinten nicht“, erläutert Gmeinwieser. Doch dann habe es extrem lange gedauert bis die Baugenehmigungen vorlagen, coronabedingt sei es in Behörden wohl langsamer vorangegangen. Dann kam es bei den Handwerkern zu Zeitverzug, Materiallieferungen sich auf sich warten. Als Gmeinwieser und Link das komplett umgestaltete Lokal vorstellten, hatten Handwerker noch bis in die Nacht hinein gearbeitet.

Christian Gmeinwieser, Ali Ahmad Anwari, Koch, Max Zellmer, Bierexperte, und die Köche Marcel Buschmann und Philipp Schröder (v.l.) in der neu eröffneten Craft-Beer-Bar „Miss Hops“ in Essen-Rüttenscheid.
Christian Gmeinwieser, Ali Ahmad Anwari, Koch, Max Zellmer, Bierexperte, und die Köche Marcel Buschmann und Philipp Schröder (v.l.) in der neu eröffneten Craft-Beer-Bar „Miss Hops“ in Essen-Rüttenscheid. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

„Miss Hops“: Charakter der Vorgängerkneipe „Plan B“ in Essen-Rüttenscheid soll bleiben

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Um nun mit 120 Quadratmeter das Dreifache an Fläche bieten zu können, „haben wir unter anderem die frühere Küche in einen Gastraum verwandelt und für die neue Küche musste Lagerraum weichen“. Komplett erneuert habe man auch den gesamten Thekenbereich, zudem überall Vinylboden auslegen lassen und dabei auf warme Farbtöne Wert gelegt. Ferner habe man die gesamte Technik samt Elektroleitungen ausgetauscht und sie aktuellen Anforderungen angepasst.

Mit Chris Gmeinwieser (40) geht in Rüttenscheid ein Gastronom an den Start, der in seiner Heimat Kaiserslautern schon reichlich Erfahrung als Bar-Betreiber gesammelt hat. Da er aber eine neue Herausforderung suchte und Antonio Link ein Auge auf Plan B geworfen hatte, entschlossen sich beide, die Essener Variante von Miss Hops aus der Taufe zu heben. Link stammt aus Duisburg und ist zudem Chef weiterer Lokale in Dortmund und Iserlohn. Als nächstes steht eine Eröffnung in Hagen an.

Außengastro soll noch größer werden

Das Plan B hatte 15 Jahre Ted Terdisch betrieben, sich aber im Frühjahr letzten Jahres entschlossen, die Kneipe in andere Hände zu übergeben.Mit „Miss Hops“ spielen die Gastronomen auf eine Eigenschaft der Hopfenpflanzen an. Denn beim Brauen von Bier könnten, wie sie erläutern, nur weibliche Hopfendolden verwendet werden.Direkt vor dem Lokal gibt es wie auch früher Außengastro. Die soll demnächst noch durch Plätze im Innenhof erweitert werden.

Bei allen Unterschieden zwischen Plan B und Miss Hops legen die zwei Gastronomen großen Wert darauf, dass die Kneipe eines behalten soll, nämlich ihren Wohnzimmercharakter. Dort sollen bald auch schon Biertastings zum Programm gehören. An die Tradition des Vorgängerlokals knüpfen die Wirte ebenso bei der Speisekarte an. Unter dem Motto „Ruhrpottküche 2.0“ besteht eine Auswahl an hausgemachten Spezialitäten, die vom Burger über Folienkartoffeln bis zum Schnitzel reichen,

Miss Hops will Antonio Link in nächster Zeit noch in weiteren Städten etablieren. Dabei hat er vor allem Szeneviertel im Blick.