Essen. In Essen ist es einem Untersuchungshäftling (25) gelungen, aus einem Patientenzimmer zu entkommen. Er konnte noch nicht gefasst werden.
- Ein Untersuchungshäftling ist am Donnerstag (13.1.) aus einem Krankenzimmer in Essen geflohen
- Der mutmaßliche Betrüger war stationär im Huyssenstifts im Stadtteil Huttrop untergebracht
- Bei einem Toilettengang gelang dem 25-Jährigen die Flucht, er wird weiterhin gesucht – allerdings nicht mehr mit starken Kräften
- Der Geflohene ist laut JVA Essen „bisher unauffällig“ gewesen und laut einer Polizeisprecherin nicht gefährlich
Nach der erfolgreichen Flucht eines Untersuchungshäftlings aus einem Essener Krankenhaus, fehlt von dem mutmaßlichen Straftäter weiter jede Spur. Der 25-Jährige, der seit dem 20. November im Essener Gefängnis in U-Haft sitzt, ist noch nicht wieder gefasst worden worden.
Anders als am Tag des Verschwindens des Mannes ist die Polizei nicht mehr mit einem Großaufgebot in Essen unterwegs. Laut einem Polizeisprecher wird derzeit nicht aktiv nach dem Mann gefahndet – also beispielsweise nicht per Hubschrauber und nicht mit starken Kräften auf der Straße. Wenn der Mann auftaucht, werde er festgenommen.
JVA Essen: Geflohener „bisher unauffällig“
„Von dem Häftling geht keine Gefahr aus“, hatte eine Polizeisprecherin bereits am Donnerstagabend. Von der Justizvollzugsanstalt Essen hieß es, dass der mutmaßliche Betrüger als „bisher unauffällig gilt“. Demnach handle es sich bei dem Geflohenen um einen 25-Jährigen, der für das Amtsgericht Oberhausen wegen des Verdachts des Betruges in der Essener JVA in U-Haft sitzt.
Er war am Donnerstag (13.1.) aus einem Krankenzimmer des Huyssenstifts in Essen-Huttrop geflohen. Die Details werden derzeit ermittelt, berichtet Marc Marin, Sprecher der Essener JVA, am Freitag. Fest steht bislang nur, dass der Häftling beim Gang auf die Toilette entwischt sei: Nach Informationen des NRW-Justizministeriums an Abgeordnete im Rechtsausschuss des Landtags war der Mann bei einem Toilettengang geflohen. Er habe sich dabei den zwei Bediensteten, die ihn bewacht hätten, entzogen.
JVA Essen: „So etwas darf nicht passieren“
„Die zwischenzeitliche Unterbringung eines Häftlings in einer fremden Einrichtung stellt für die Überwachung immer eine besondere Herausforderung dar“, sagt Marin, der damit das Entwischen des Mannes keinesfalls kleinreden möchte: „So etwas darf nicht passieren.“
Häftling flieht aus dem Krankenhaus – Polizei rückte mit Mantrailer-Hund an
Zum Fluchtzeitpunkt sei der Mann zur stationären Behandlung in dem Essener Krankenhaus untergebracht gewesen. Als das Verschwinden des Mannes bemerkt wurde, blieb eine „unverzüglich eingeleitete Nacheile“ durch Bedienstete der JVA Essen erfolglos. Die Polizei sei sofort unterrichtet worden. Mit einer Einsatzhundertschaft und mehreren Streifenwagenbesatzungen wurde am Donnerstag nach dem 25-Jährigen gesucht. Bei der Fahndung kam am Donnerstag auch ein Mantrailer-Hund zum Einsatz.
Bis zum 6. Januar war der Flüchtige im Vollzugskrankenhaus in Fröndenberg untergebracht. Nach seinem dortigen Aufenthalt wurde er zur Behandlung ins Huyssenstift in Essen-Huttrop verlegt. „Das ist nicht unüblich“, sagt Marin.
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