Essen. Die Inzidenz steigt in Essen weiter an, neue Regeln drohen ab Donnerstag (19.8). Wo sich Menschen infizieren, wo die Stadtteil-Inzidenzen liegen.

Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen steigt in Essen – und mit ihr die Sieben-Tage-Inzidenz. „Seit etwa fünf Wochen haben wir einen exponentiellen Anstieg der Zahlen“, sagt Stadtsprecherin Silke Lenz zum Infektionsgeschehen. Über dem 35er-Schwellwert liegt die Inzidenz seit Dienstag (10.8,) und dürfte so schnell auch nicht mehr darunter fallen. Sollte das so bleiben, droht Essen von der „Inzidenzstufe 1“ in „Inzidenzstufe 2“ zu rutschen, nächste Woche Donnerstag (19.8.) könnte das der Fall sein.

Der Blick auf die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner – nichts anderes bedeutet die Inzidenz – wird uns weiter begleiten. Essens Gesundheitsdezernent Peter Renzel hält einen starren Blick auf diesen Wert für falsch, vor einer Woche wies er aber darauf hin, dass die Inzidenz ein „ein zentrales Steuerungsinstrument der Früherkennung zum Beispiel von Hotspots“ sei.

Sieben-Tage-Inzidenz in Essen: Großer Anstieg von Mittwoch auf Donnerstag

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Besonders auffällig ist der Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz unter der Woche von Mittwoch auf Donnerstag gewesen. Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte diese am Mittwoch mit 39,6 angegeben, einen Tag später mit 43,4. Zwar wurde der Wert am Freitag nur auf 38,6 beziffert, dafür meldete die Stadt Essen eine Inzidenz nur knapp unter 50 – genauer gesagt von 49,4.

Die Angaben der Stadt bilden die aktuellere Situation ab, die Unterschiede zum RKI resultieren aus zeitlichen Verzögerungen in der Meldekette. Es darf also davon ausgegangen werden, dass bei der nächsten RKI-Meldung auch dieser Wert wieder über 40 liegen wird – vermutlich sogar deutlich.

Corona-Fälle: Wo stecken sich die Menschen aktuell an?

Wo aber stecken sich die Menschen aktuell an? Auf Nachfrage heißt es von der Stadt, dass es sich vor allem um Einzelfälle handelt, „oftmals können wir Infektionsketten – in der Regel private Kontakte, Familien – zuordnen“, so Silke Lenz.

„Familienverbünde“ nehmen laut der Stadtsprecherin also einen größeren Teil der aktuellen Infizierten ein. „Personen, die in häuslicher Gemeinschaft leben, lassen sich oft testen, wenn ein Fall in der Gemeinschaft aufgetreten ist. Viele positiv getestete Personen können dann einer solchen häuslichen Gemeinschaft zugeordnet werden“, so Lenz über die Rückverfolgung. Was die Vermutung nahe liegt, dass besonders Großfamilien aktuell öfter als andere positiv auf das Virus getestet sind.

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Von der Stadt heißt es dazu, dass dies aktuell nicht der Fall sei und „keine richtigen Großfamilien“ betroffen seien. Mit Blick auf die nun wieder vermehrt stattfindenden Veranstaltungen könne ebenfalls keine Auffälligkeit festgestellt werden.

Reiserückkehrer machten laut der Stadt in den letzten Wochen einen Anteil von circa 15 Prozent der Infektionen aus.

Sieben-Tage-Inzidenz: So ist der Stand aktuell in den Essener Stadtteilen

Ein Blick auf die aktuellen Sieben-Tage-Inzidenzen in den Stadtteilen zeigt, dass nicht mehr die ganz nördlich liegenden Stadtteile die höchsten Werte aufweisen. Stattdessen gibt es eine Häufung in der Stadtmitte – siehe Karte:

Die Angaben der Inzidenzwerte auf Stadtteilebene sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da sich die Inzidenz immer wie folgt berechnet: (Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage / Einwohnerzahl) x 100.000 = Sieben-Tage-Inzidenz

Je weniger Einwohner also in einem Stadtteil leben, desto höher sind die Ausschläge nach oben, wenn es zu einzelnen Neuinfektionen kommt. Die Inzidenz ist umso unbeständiger und umso weniger aussagekräftig, je weniger Einwohner es gibt.