Essen. Erstmals hat die Virologie an der Uniklinik die südafrikanische Corona-Mutation in Essen nachgewiesen – bei drei Mitgliedern einer Familie.
In Essen ist zum ersten Mal die südafrikanische Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Wie Professor Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Virologischen Instituts der Uniklinik Essen am Montag mitteilt, sei die südafrikanische Mutation mit der Bezeichnung „B.1.351“ am Wochenende festgestellt worden.
Betroffen seien drei Mitglieder einer Essener Familie, es handele sich nicht um Patienten der Universitätsklinik. Schon seit geraumer Zeit untersucht die Virologie am Universitätsklinikum positive Corona-Befunde auch auf Mutationen.
Bislang war in Essen neben dem Standard-Coronavirus stets nur die hochansteckende englische Virus-Mutation nachgewiesen worden: im Laufe von acht Wochen von insgesamt 801 untersuchten Positiv-Proben in 126 Fällen. Das entspricht einem Anteil von 15,7 Prozent.
Virologe Prof. Dittmer: „Südafrikanische Variante ist genauso infektiös wie die englische“
„Die südafrikanische Variante ist genauso infektiös wie die englische“, sagt Dittmer. Patienten könnten sich selbst trotz vorheriger Coronaschutzimpfung mit dem Virus-Typ B.1.351 infizieren. „Allerdings wird der Patient dann nicht schwer an Covid-19 erkranken“, stellt der Essener Virologe klar.
Weit verbreitet ist die südafrikanische Mutante an Rhein und Ruhr nicht. Außerhalb Essens weiß Dittmer von „weniger als zehn Fällen“ in Köln zu berichten. Neben der südafrikanischen Virus-Mutation verbreitet sich in Westeuropa auch die brasilianische Variante.
Wie Stadtsprecherin Silke Lenz mitteilt, wende Essen im Fall von Virus-Mutationen bereits die aktuellen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts an. Das bedeute: Die infizierte Person müsse länger in Quarantäne bleiben: 14 Tage ab dem vorliegenden positiven Testergebnis. Ansonsten dauere die Quarantäne zehn Tage. Für Kontaktpersonen einer mit einer Mutante infizierten Person gelte ebenfalls eine vierzehntägige Quarantäne.