Essen. Zu hohe Infizierten-Zahlen hat die Stadt Essen gemeldet. Wie es dazu kam und wie man Problem jetzt wieder in den Griff bekommen will.

Die Stadt Essen hat tagelang zu hohe aktuelle Infizierten-Zahlen veröffentlicht – in der Spitze handelte es sich in der vergangenen Woche „um etwa 700 Fälle“, teilt Stadtsprecherin Silke Lenz mit. Als Grund für die zu hoch gemeldeten Zahlen heißt es seitens der Stadt, dass kein technisches, sondern ein personelles Problem vorlag.

Mit dem Ende der Sommerferien seien die Corona-Fallzahlen sowie die Quarantäne-Fälle „rasant gestiegen“. Vor allem im Schulbereich habe die Kontaktnachverfolgung „sehr viel Zeit in Anspruch genommen“. Zur Verdeutlichung: Ende August waren in Essen stadtweit rund 600 Schülerinnen und Schüler zeitgleich in Quarantäne.

Inzidenzen seien in Essen aber korrekt angegeben worden

Stadtsprecherin Silke Lenz: „Die Priorität lag dabei auf der Betreuung der aktiven Corona-Fälle sowie der Anordnung von Quarantänen.“
Stadtsprecherin Silke Lenz: „Die Priorität lag dabei auf der Betreuung der aktiven Corona-Fälle sowie der Anordnung von Quarantänen.“ © Essen | Kerstin Kokoska

Wegen der hohen Arbeitsbelastung sei dann die Meldung der genesenen Personen nicht mehr tagesaktuell gewesen, so die Stadtsprecherin. Die Zahl der Neuinfektionen habe laut Lenz aber gestimmt, weswegen auch die jeweils gemeldeten Sieben-Tage-Inzidenzen korrekt waren.

Das Lagezentrum Untere Gesundheitsbehörde habe die begrenzte Arbeitskraft kurzfristig priorisieren müssen, sagt Lenz: „Die Priorität lag dabei auf der Betreuung der aktiven Corona-Fälle sowie der Anordnung von Quarantänen.“ Die Datenpflege bei den Genesenen stand also hinten an. Und so kam es zu dem Umstand, dass immer mehr Corona-Fälle hinzukamen, Genesene aus dieser Statistik aber nicht herausgenommen wurden und die aktuellen Fallzahlen also zu hoch angegeben wurden.

Inzwischen habe man das Personalproblem seitens der Stadt aber lösen können, das Lagezentrum Untere Gesundheitsbehörde sei verstärkt worden und die Arbeitswoche wieder auf sechs Tage erhöht worden. „Der Rückstand der gemeldeten genesenen Personen wird also schnellstmöglichst abgearbeitet“, sagt Stadtsprecherin Silke Lenz.