Essen-Rüttenscheid. Im Herzen von Essen-Rüttenscheid öffnet an Pfingstsamstag eine neue Pizzeria. Am Ofen steht ein Ex-Pizza-Weltmeister, der so einige Rezepte kennt.

Mitten im Herzen des Stadtteils, in unmittelbarer Nähe zur Rüttenscheider Brücke, öffnet am Pfingstsamstag ein neue Pizzeria. Am Ofen steht ein ausgewiesener Könner seines Fachs, hat er doch schon den Titel Pizza-Weltmeister errungen.

Pizzen werden in ganz kurzer Zeit gebacken

Die Rede ist von Gennaro Russo, 39 Jahre alt. Er stammt aus Italien, genauer gesagt aus Neapel, wo Pizza schon vor langer Zeit zur Berühmtheit gelangt ist. Seine Familie kennt seit gefühlten 100 Jahren eigentlich nur einen Beruf: Pizzabäcker. Nachdem sich nun der Sprössling seine Meriten nicht nur in seiner Heimat, sondern auch in Metropolen wie New York oder Tokio verdient hatte, gelang ihm 2017 ein Coup. Bei der Pizza-Weltmeisterschaft in Las Vegas hatte er die Nase ganz vorn.

Inzwischen zaubert Russo seine Pizzen für das Restaurant 60 seconds to Napoli. Der Name mag im ersten Moment ungewöhnlich klingen, er verrät aber schon viel von der Kunst der Zubereitung. Denn in der Tat bleiben die Pizzen nicht länger als eine Minute im Ofen, der wiederum aber mit 485 Grad fast das Doppelte an Hitze erreicht als sonst in vielen Pizzerien üblich. Dadurch bleibe die Pizza luftig und fluffig, sagt Restaurantleiter Adrian Kuras und hebt zudem noch ein weiteres Merkmal hervor: Das Unternehmen gehöre zu den wenigen in Deutschland, die der Verband AVPN (Associazione Verace Pizza Napoletana) zertifiziert habe. Die Auszeichnung erhalten demnach nur Pizzerien, die strenge Auflagen für echte Pizzen nach neapolitanischen Rezepten erfüllen. Dazu sei eigens eine Kommission im Einsatz, die Teigherstellung und Qualität prüfe. „Bei uns wird der Teig aus Mehl, Salz, Wasser, Hefe hergestellt“, so Kuras.

Zunächst ist die Außengastronomie geöffnet

Bislang gibt es 60 seconds to Napoli in Dortmund und Leipzig mit insgesamt rund 50 Beschäftigten. Mit 30 bis 40 plant Kuras auf lange Sicht auch für Essen. Doch da jetzt erst einmal nur Außengastro erlaubt ist, werde die Crew zunächst deutlich kleiner ausfallen. Draußen stehen im Übrigen rund 100 Plätze zur Verfügung, drinnen sind es 120. In dem Lokal war bis zum vergangenen Frühjahr der Hähnchenbräter Roque’s Deli zuhause, nachdem zuvor das Lokal „Eigelstein“ mit Kölsch löckte und „Das Schön“ Bewährtes wie Bratwurst oder Tafelspitz servierte.

Auf der Speisekarte jetzt werden neben den Klassikern wie Margherita und Salami auch vegane und vegetarische Angebote stehen. Natürlich verfüge das Haus auch über eigene Spezialitäten, hebt Kuras hervor. Der Dortmunder hat gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Susanne Voigt den Gastrobetrieb vor zwei Jahren gegründet, nachdem sie in einer Berliner Pizzeria zu Gast waren, die nach Rezepten aus Neapel ihre Speisen fertigte. Zu den nun drei Standorten sollen im Übrigen noch weitere folgen. „Wir sind auf Expansionskurs.“