Essen. Das Signal ist eindeutig: Der Internationale Weihnachtsmarkt Essen soll stattfinden – allerdings flexibel an die jeweilige Corona-Lage angepasst.

Mit vollmundigen Versprechungen hält sich die Essen Marketing GmbH (EMG) bewusst zurück, aber das Signal ist eindeutig: Nach der schmerzhaften Corona-Pause 2020 soll der Internationale Weihnachtsmarkt Essen in diesem Jahr wieder stattfinden. „Allerdings werden wir uns flexibel der jeweiligen Corona-Lage anpassen müssen“, räumt EMG-Sprecherin Nicola Schwedt ein.

Eine besonders großes Interesse am Budenzauber in der Essener Innenstadt haben die Schausteller und Markthändler. „Der Internationale Weihnachtsmarkt 2019 war der letzte, bei dem wir richtig Geld verdienten konnten“, sagt Albert Ritter, Vorsitzender des Schaustellerverbandes Essen/Ruhrgebiet. Druck auf den Weihnachtsmarkt-Veranstalter EMG würde der Verband dennoch nicht ausüben. „Aber wir selber stehen immens unter Druck“, fügt er hinzu.

Schausteller-Chef: „Wir selber stehen immens unter Druck“

Die EMG-Sprecherin macht zugleich deutlich, dass es 2021 wohl noch keinen Weihnachtsmarkt geben werde wie in der guten alten Vor-Corona-Zeit: also mit engen Gassen, dichtem Menschengedränge und umlagerten Glühweinständen. Grundlage des neuen Weihnachtsmarktes werde das 2020er-Konzept sein, das insbesondere für den Kennedyplatz eine Entzerrung der Budenlandschaft vorsah. Wie bereits im letzten Jahr geplant könnten auch diesmal eine Reihe von Ständen in die Kettwiger Straße verlagert werden. Um Hygiene- und Abstandsgebote einhalten zu können, seien auch wieder so genannten „Glühwein-Gärten“ angedacht.

Großer Beliebtheit erfreut sich seit jeher auch der Budenzauber auf dem schmucken Kaiser-Otto-Platz in Steele. „Ich habe für 2021 einen Weihnachtsmarkt bei der Stadt beantragt“, bestätigt Leon Finger, Vorsitzender des Initiativkreises City-Steele.

Initiativkreis City-Steele hat für den Weihnachtsmarkt 2021 bereits einen Antrag gestellt

Bereits in diesem August werde es eine Sicherheitskonferenz geben mit Vertretern von Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt. „Es werden alle notwendigen Vorbereitungen getroffen, damit der Weihnachtsmarkt dieses Jahr stattfinden kann.“ In Steele dauert der Budenzauber traditionell länger als anderswo – von Anfang November bis zum ersten Januar im neuen Jahr (2. Januar 2022).

Schausteller-Chef Albert Ritter führt lauter Argumente ins Feld, die für die Veranstaltung von Weihnachtsmärkten sprächen. Die Kirmes neulich am Stadion Essen sei als „temporärer Freizeitpark“ ein voller Erfolg gewesen. „Das war ein Testlauf, wir haben es brillant gelöst“, so Ritter. Auch beim Internationalen Weihnachtsmarkt wollen die Schausteller nun „so dicht wie möglich ans Normale“. Der Verbands-Funktionär pocht zugleich auf Gleichbehandlung. „Zoos haben geöffnet und in die Freizeitparks strömen Zehntausende Besucher.“

Schausteller und Standbetreiber betonen: „Wir stehen Gewehr bei Fuß“

In Steele hätte im August bereits ein Weinfest stattfinden sollen und im September ein Historischer Handwerkermarkt. Beide Veranstaltungen mussten jedoch abgesagt werden, als der Inzidenzwert in Essen wieder über die Marke 10 geklettert war. Mit Blick auf den Weihnachtsmarkt fordert Finger: „Der Inzidenzwert darf nicht die alleinige Grundlage dafür sein, dass der Weihnachtsmarkt stattfindet oder nicht.“ Unbedingt einbezogen werden sollte daher die aktuelle Impfquote in Essen.

Flexibilität ist in Sachen Budenzauber das Wort der Stunde. Sowohl Leon Finger als auch Albert Ritter betonen unisono: „Die Schausteller und Standbetreiber stehen Gewehr bei Fuß.“