Essen. Viele Grundschulen in Essen warten am Dienstag auf die Ergebnisse der Corona-Tests vom ersten Schultag nach den Ferien. Das führt zu Ausfällen.
Das neue, veränderte Test-Verfahren an den Grundschulen hat am Dienstag an vielen Essener Schulen zu massiven Störungen und Unterrichtsausfällen geführt. Zahlreiche Häuser hatten am Dienstagmorgen noch keine Sicherheit, wie viele der Kinder mit Corona infiziert sein könnten. Die Ergebnisse der PCR-Pool-Tests vom Montag, 10. Januar, standen noch aus, obwohl vorgesehen ist, dass die Resultate noch am Abend des Test-Tages vorliegen, spätestens aber am nächsten Morgen vor Unterrichtsbeginn. Einige Schulen meldeten, die Ergebnisse zwar erhalten zu haben, diese seien aber unvollständig.
„Es ist eine Katastrophe, wir haben die Eltern gebeten, ihre Kinder zu Hause zu lassen“, sagte Felix Busch, Leiter der Hövelschule in Altenessen, am Dienstagmorgen. Seit 5.45 Uhr suchte er in den Richtlinien des Landes nach Angaben, was zu tun ist, wenn die Test-Ergebnisse ausbleiben. Fündig wurde er nicht. Die Folge: Alle betroffenen Schulen suchen nach Notlösungen.
Testverfahren leicht verändert: Zweiter Test auch in der Schule, nicht mehr zu Hause
Am Montag, 10. Januar, dem ersten Schultag nach den Weihnachtsferien, war ein verändertes Testverfahren an den Grundschulen eingeführt worden. Alle Kinder mussten zwei und nicht nur einen Lolli-Test absolvieren. Die erste Runde wurde als so genannter Pool-Test ausgewertet - so, dass nur gesagt werden kann, ob überhaupt ein positiver Test in einer Klasse vorliegt. In diesem Fall kommt die zweite Test-Runde zum Einsatz – dann wird geschaut, welches Kind genau betroffen ist. Diese zweiten Tests werden jetzt – das ist neu – als so genannte „Rückstelltests“ direkt vor Ort in der Schule gemacht und nicht mehr, wie bislang von Mai bis Dezember 2021, zu Hause durchgeführt, dabei von den Eltern beaufsichtigt und schließlich in die Schule gebracht.
Essener Schulen schicken ihre Pool-Tests an mehrere Großlabore in NRW. Die Ergebnisse vieler Grundschulen im Essener Norden, die am Dienstag noch ausblieben, werden zum Beispiel von einem Düsseldorfer Labor ausgewertet. Andere Schulen beliefern ein Großlabor in Leverkusen, das zur Firma „Synlab“ gehört. Von dort heißt es: „Die Lolli-PCR-Pools werden im Regelbetrieb bei stabiler Logistik bis 20.30 Uhr am Tag der Probenahme ausgewertet. Die Ergebnisse von Einzelproben (Rückstelltests) im Falle positiver Pool-Testungen werden in der Regel bis 6 Uhr am Morgen des Folgetags übermittelt.“ Trotz der zu erwartenden großen Menge an PCR-Tests – am Montag kamen Tests und Rückstelltests zeitgleich bei den Laboren an – verfüge man über entsprechende Kapazitäten.
Einige Schulen behelfen sich mit Schnelltests
Die Grundschulen behalfen sich am Dienstag unterschiedlich: Während einige – so wie die Hövelschule - die Eltern baen, die Kinder zu Hause zu lassen, so lange Unklarheit herrscht, stellten andere Schulen den Betrieb sicher mit kurzfristig absolvierten Antigen-Schnelltests. Doch längst nicht jede Schule hat erstens genug Schnelltests in den Schränken, und zweitens gelten die Schnelltests für Schulen als ausgesprochen unsicher. Schulleiter Felix Hoffmann ärgert sich, „dass ohne Not das funktionierende Lolli-Tests-System, wie wir es vorher hatten, verändert wurde.“ Auch andere Schulen - so wie die Peter-Ustinov-Schule in Katernberg - bat mit aktuellen Nachrichten auf der Schul-Internetseite, die Kinder betroffener Klassen zunächst zu Hause zu lassen.