Duisburg. Gesicht verstümmelt, Füße abgeschnitten: Mähroboter verletzen Igel oft schwer. In Duisburg sollen sie besser geschützt werden. Kommt das Nachtfahrverbot?
Rücken nachts die Mähroboter aus, bleiben nicht nur ordentlich geschnittene Rasenflächen zurück – sondern oft auch verstümmelte oder getötete Igel. Die Politik in Duisburg will das ändern und schlägt ein Nachtfahrverbot für Mähroboter vor.
Mähroboter in Duisburg: Kommt bald das Nachtfahrverbot?
Igel sind nachtaktiv, und ihre Verteidigungsstrategie bei Gefahr ist, sich zusammenzurollen. Doch ihre schützenden Stacheln helfen zwar gegen Beutegreifer, nicht aber gegen motorisierte Rasenmäher. „Um das Verletzungsrisiko durch Mähroboter zu minimieren, sollte der Einsatz in der Dämmerung und Nacht gänzlich ausgeschlossen werden“, fordern die Duisburger Grünen.
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Der Igel ist ein geschütztes Tier, „seine Bestände sind jedoch so stark rückläufig, dass der Braunbrustigel inzwischen auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Säugetiere steht“, heißt es in dem Antrag weiter. Mähroboter könnten bei den Tieren „gravierende bis tödliche Schnittverletzungen verursachen“. Viele Hersteller von Mährobotern werben zwar, ihre Geräte könnten Kleintiere und Igel erkennen und umfahren, tatsächlich seien solche Funktionen aber „längst noch nicht ausgereift“.
Gesicht weg, Füße abgeschnitten, offene Wunden: So schlimm verletzen Mähroboter Igel
Ehrenamtliche Duisburger Igelretter bestätigen, dass sie regelmäßig Igel aufpäppeln, die unter die autonomen Rasenmäher geraten sind – oder sie einschläfern lassen müssen. Manche Mähroboteropfer haben kein Gesicht mehr, andere abgeschnittene Füße oder offene Rückenwunden.
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Der Antrag der Grünen nennt die Stadt Köln als Vorbild, wo seit Oktober ein Nachtfahrverbot für Rasenmähroboter gilt: Von einer halben Stunde vor Sonnenuntergang bis eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang dürfen die Roboter dort nicht fahren. Die Stadt Duisburg soll jetzt prüfen, ob ein Nachtfahrverbot für Mähroboter auch hier angeordnet werden soll. Der entsprechende Antrag der Grünen wurde im Umweltausschuss einstimmig beschlossen.
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