Duisburg. Ateliers in fünf städtischen Immobilien sind für Künstler fast kostenlos. Was die Voraussetzungen sind und welche Künstler das Angebot gerade nutzen.
Kunst braucht Raum. Nicht nur, wenn die Werke in Museen und Galerien präsentiert werden, sondern ganz besonders dann, wenn sie entstehen. Mit Acryl, Ton oder gar Stein möchten wohl die wenigsten Künstler im heimischen Wohnzimmer arbeiten, ein Atelier muss her. Aber dafür eine zweite Immobilie anmieten, zusätzlich zu den eigenen vier Wänden? Eher nicht praktikabel, für viele Künstler sicherlich auch finanziell gar nicht möglich. Gerade, weil am Hungertuch zu nagen doch des Künstlers schönstes Los sein soll.
Doch da springt die Stadt in die Bresche. 39 Ateliers stellt sie Duisburger Künstlern beinahe kostenlos zur Verfügung, in vielen Teilen der Stadt. Die Gebäude gehören den Wirtschaftsbetrieben, die Kulturbetriebe blechen die Miete, die Künstler selbst müssen lediglich die Betriebskosten zahlen, das Kulturbüro unterstützt außerdem mit organisatorischer Hilfe, der Kulturbeirat fördert Projekte finanziell.
Drei Jahre laufen die Mietverträge und werden verlängert, „wenn keine Gründe dagegensprechen“, erklärt die Stadt. Klingt ja fast zu schön, um wahr zu sein, gerade in einem Feld der Künste, das gerne mal als brotlos verschrien wird. Bleibt die Frage: Was muss man denn tun, um so ein Atelier zu bekommen?
(Fast) kostenlose Ateliers in Duisburg: Diese Voraussetzungen müssen die Künstler erfüllen
Zunächst mal: warten. „Die Ateliers sind immer voll besetzt“, sagt Stadtsprecherin Gabi Priem, wenn mal eins frei wird, wird nach Warteliste nachbesetzt. Außerdem verpflichten sich die Künstler, einmal im Jahr am „Offenen Atelier Duisburg“ teilzunehmen. So weit, so übersichtlich.
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Dann wird es aber inhaltlich. „Grundlage für die Bewerbung ist eine aussagefähige Mappe sowie eine Selbstauskunft zu den Lebensumständen“, erklärt Gabi Priem, außerdem sollte der Bewerber in Duisburg wohnen und arbeiten oder zumindest bereit sein, nach Duisburg zu ziehen.
Doch das Pollice Verso gibt am Ende eine Jury, bestehend aus der Interessengemeinschaft Duisburger Künstler und der Leitung des Lehmbruck Museums. Die prüft, ob ein „künstlerischer Standard“ erfüllt ist, anhand der Referenzen, die die Bewerber eingereicht haben.
Welche Duisburger Künstler wo in den (fast) kostenlosen Ateliers arbeiten
Künstlerhaus Baerl, Schulstraße 64:
- Sigrid Beuting
- Alexander Voß
- Claudia Sper
- Gabriella Fekete
Künstlerhaus Rumeln-Kaldenhausen, Düsseldorfer Straße 148
- Marco Morosin
- Magdalena Morosini
- Gabriela Berest
Kultur- und Freizeitzentrum Wehofen, Dr.-Hans-Böckler-Straße 289
- Claudia A. Grundei
- Inken Boje
- Gert Kiessling
- Jens Weber
- Barbara Verhoeven
- Natalie Bell
- Regine Strehlow-Lorenz
- Francis Lammé
Kultur- und Freizeitzentrum Rheinhausen, Schwarzenberger Straße 147
- Rainer Bergmann
- Annette Erkelenz
- Fritz Haubner
- Elisabeth Höller
- Peter Steinebach
- Britta Lauer
- Sigrid Neuwinger
- Angela Schmitz
- Yvonne Höfs
- Eugen Schilke
- Cornelia Schweinoch-Kröning
- Magdalena Bitniok
- Herbert Schero
- Benjamin Tiberius Adler (Aufenthaltsstipendiat 2024)
- Florian Glaubitz (Aufenthaltsstipendiat 2025)
Künstlerhaus Goldstraße, Goldstraße 15
- Hildegard Bauschlicher
- Susan Feind und Martin Gensheimer
- Agnes Giannone
- Michael Kiefer
- Evangelos Koukouwitakis
- Wolf-Diethard Lipka
- Stacey Blatt
- Kerstin Müller-Schiel
- Walter Schernstein
- André Schweers und Claudia Thümler
- Hans-Jürgen Vorsatz
- Ulrike Waltemathe
Informationen zu Werdegang und Werk aller Künstler gibt es im Internet unter duisburg.de. Dort sind die Homepages aller Künstler verlinkt, denen in Duisburg ein Atelier zur Verfügung gestellt wird.