Duisburg. Die Kita „Regenbogen“ wird spätestens im August mit der Kinderbetreuung starten. Schon das kernsanierte Gebäude ist besonders. Was den Kids geboten wird.
Wo früher Sparkassenkunden ihre Bankgeschäfte erledigt haben, werden schon bald Kinder spielen. Das Gebäude an der Ecke Vogesen- und Brückelstraße in Meiderich bekommt gerade den letzten Schliff. Nicole Stein, die Leiterin der Kita „Regenbogen“, möchte so schnell wie möglich mit der Kinderbetreuung starten. „Wir öffnen aber spätestens am 1. August“, sagt die Erzieherin. Für den Norden heißt das: Es gibt 70 neue Plätze. Viele Eltern in Duisburg sind verzweifelt auf der Suche nach einer Betreuungsmöglichkeit.
Das Gebäude ist genau das Gegenteil von quadratisch, praktisch gut. In den 90er Jahren als Sparkassenfiliale gebaut, besticht es durch hohe Decken und unkonventionell geschnittene Räume. Wer das Haus durch den Haupteingang betritt, kommt als Erstes an einer Wand mit Schließfächern vorbei. „Ich denke, hier wurden früher Kontoauszüge gelagert“, vermutet Nicole Stein. „Wir wollen möglichst viel vom alten Flair erhalten. Deshalb bleiben die Fächer. Vielleicht nutzen wir sie für die Elternpost oder man kann hier Wertsachen wie ein Handy einschließen.“
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Kita „Regenbogen“ startet in Duisburg-Meiderich „so schnell wie möglich“
Weiter geht es in die ehemalige Kundenhalle. Hier hat man einen kurzen Wow-Moment. Der Raum macht Eindruck: rund, hoch, eine imposante Deckenkonstruktion aus Holz und Glas, gleich sieben Türen gehen von hier ab. „In der Mitte werden wir eine mobile, runde Wand für die Turnhalle hochziehen“, erklärt die Leiterin. Rundherum soll die Garderobe Platz finden.
Vom Atrium ab geht etwa das kleine Büro der Kita-Chefin. Daneben ist ein Therapieraum. „Ich möchte gerne eine Ergotherapeutin und eine Logopädin ins Haus holen.“ Die Erzieherin ist begeistert von den Räumen: „Hier ist alles verwinkelt und um die Ecke rum.“ Vor allem die vielen Einbauschränke haben es ihr angetan: „Die sind super genial. In den meisten Kitas ist Stauraum ein Problem. Wir haben mehr als genug, brauchen weniger Regale und Möbel und haben mehr Platz für die Kinder.“

Die 70 Kinder werden in drei Gruppen in der ehemaligen Sparkasse betreut. Die haben auch schon Namen und finden sich alle im brandneuen Logo wieder: „Die Sonnenstrahlen“, „Die bunten Wolken“ und „Die Regentropfen“. Im Altbau sind die beiden Ü3-Gruppen untergebracht. Für die U3-Betreuung wurde ein neuer Anbau hochgezogen. Der ist quadratisch, praktisch, gut, bietet aber bodentiefe Fenster und Türen, die direkt aufs Gelände führen.

Nicole Stein setzt auf möglichst freie Entfaltung. Alle Gruppenräume bekommen ein Extra: eine Bibliothek, einen Forscherraum oder einen Snoezelraum zum Entspannen mit Wassersäule, Kissen, Decken und Lichtspiel. „Die Kinder können sich zwischen den Gruppen bewegen und entscheiden, ob sie in der Turnhalle toben wollen oder lieber mit einem Buch zurückziehen.“ Das Ziel: Die Kids sollen eigene Interessen entwickeln.
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Was der Kita-Leiterin noch wichtig ist: kulturelle und religiöse Offenheit. „Wir werden natürlich Ostern und Weihnachten feiern, aber je nachdem, welche Kinder bei uns sind, auch andere Feste. Mit Kindern aus Japan könnte das Kirschblütenfest Einzug halten, mit indischen Kindern das Holi-Fest. So können alle ihren Horizont erweitern.“ Und dann ist da noch das Thema gesunde Ernährung: Im Keller gibt es eine große Küche. „Hier werden wir jeden Freitag mit den Kindern kochen. An den anderen Tagen bekommen wir das Mittagessen von einem Caterer.“
Auf dem Außengelände herrscht noch das typische Durcheinander einer Baustelle. Schon bald soll es zum Spieleparadies mutieren. Mit der Gestaltung ist die Bewegungswerkstatt aus Essen beauftragt. Sandkasten, Hochbeete, eine Fahrstrecke rund ums Haus, ein Niedrigseil-Klettergarten und am liebsten auch noch ein Hügel – das alles soll es einmal geben.
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Nicole Stein würde auch gerne Hühner anschaffen: „Tiere sind wichtig für die Sozialkompetenz“, sagt die 43-Jährige. Und Kinder hätten immer mächtig Spaß, sich um das Federvieh zu kümmern. „Aber erst einmal möchte ich die Nachbarn kennenlernen, ob das mit ihnen zu machen ist.“ Sollte es da Bedenken geben, könnten Fische oder Achatschnecken in der Kita einziehen.

>> Kita „Regenbogen“ sucht Erzieher, Kinderpfleger, Alltagshelfer und eine Küchenhilfe
- Träger der Kita ist ZOK (ZukunftsOrientierte Kinderbetreuung gGmbH) aus Mülheim an der Ruhr. ZOK betreibt bereits vier Kitas in Duisburg: in Marxloh, Obermarxloh, Beeckerwerth und Bergheim.
- Ursprünglich war geplant, „Regenbogen“ schon im Frühjahr 2024 zu eröffnen. Der Umbau der Räume hat sich aus verschiedenen Gründen massiv verzögert.
- Die Kita wird drei inklusive Gruppen haben: Zwei Ü3 mit jeweils 25 Kindern von drei bis sechs Jahren und eine U3-Gruppe mit 20 Kindern von zwei bis sechs Jahren. „Wir sind eine reine 35-Stunden-Kita“, erklärt Stein, „die Kinder werden von 7 bis 14 oder 8 bis 15 Uhr betreut.“ Etwa in zwei Wochen können Eltern ihre Kinder über das städtische Portal Kita Place vormerken lassen.
- Nicole Stein ist noch auf der Suche nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Offen sind Jobs für drei Erzieher, zwei Kinderpfleger, zwei Alltagshelfer und eine Küchenhilfe.