Duisburg. Die 6000 Platten-Rariäten des Duisburger Kult-Ladens „Die Schallplatte“ sind noch nicht verkauft. Dafür gibt es einen neuen Zeitplan. Die Hintergründe.

Dass das Kult-Geschäft „Die Schallplatte“, Deutschlands ältester Plattenladen, nie wieder öffnet, bewegt Musikfans in Duisburg und darüber hinaus nach wie vor. Viele E-Mails und Anrufe haben die Redaktion erreicht, und so bestürzt die Leser ob des Schicksals des Musikgeschäfts waren, so wohlig haben sie sich an ihre ganz persönliche Vergangenheit mit der Schallplatte erinnert. „Expertise, Langsamkeit und Andacht“, schreibt einer, „wunderbar! Genau so war es und genau das machte das Besondere aus. Ich gehöre auch zu denen, die von weither kamen.“

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Kein Wunder also, dass es viele Menschen brennend interessiert, wie es nun weitergeht. „Die Schallplatte“ wird nie wieder öffnen, so viel steht fest – es bleibt die Frage, was mit den gut 6000 Schallplatten passiert, die noch im Geschäft lagern. Anwalt Dr. Stefan Klever kümmert sich um diesen audiophilen Nachlass, den der verstorbene Inhaber Wolfgang Hoffmeister hinterlassen hat, nachdem dessen Nachkommen das Erbe ausgeschlagen haben.

„Die Schallplatte“ in Duisburg: Das ist die Frist für die Käufer

Denn die berufene Nachlasspflegerin bemerkte schnell: „Die Schallplatte“ ist vermutlich überschuldet und zahlungsunfähig. Der Verkauf des gesamten Inventars „en bloc“ soll die Kosten decken, zehn Großkäufer aus Duisburg und Umgebung, aber auch aus Hamburg sind im Rennen. Deshalb besteht auch die Chance, dass Platten-Fans die Tonträger der Schallplatte bei einem anderen Händler kaufen können.

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Bis das – möglicherweise – so weit ist, dauert es aber noch ein bisschen länger als ursprünglich angenommen. „Bis zum 31. Januar müssen die Angebote da sein“, sagt Stefan Klever, das Inventar der Schallplatte wird nämlich nicht im Bieterverfahren versteigert: Jeder Händler reicht ein Angebot ein, das höchste gewinnt.

„Die Schallplatte“ ist verschuldet: neue Forderungen aufgetaucht

Steht der Käufer fest, kann er die Platten aber trotzdem nicht direkt abholen. „Ich werde dann ein Gutachten bei Gericht einreichen“, erklärt Klever, „dort wird dann das Insolvenzverfahren eröffnet und ein Insolvenzverwalter bestimmt“, und das wird höchstwahrscheinlich Stefan Klever selbst sein. Erst als Verwalter darf er die Schallplatten dann überhaupt verkaufen. Ungefähr zwei Wochen braucht das Gericht im Schnitt, um das Verfahren zu eröffnen.

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Der Erlös aus dem Verkauf reiche aus, so der Anwalt, um die Kosten des Verfahrens zu decken. Ob der Betrag auch für andere Schulden reicht – etwa für ausstehende Mieten – ist noch nicht klar. „Außerdem sind noch Schulden beim Finanzamt aufgetaucht“, erklärt Klever, „die kommen noch dazu.“

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Wenn alles so funktioniert wie geplant, könnte der Kaufvertrag Mitte Februar geschlossen sein, schätzt der Anwalt. Dann werden wir berichten, wo Musikfans die Platten der „Schallplatte“ kaufen können – so der Käufer das denn möchte.