Duisburg. Ein Unternehmen aus Duisburg hat bekannten Museen und anderen Prestige-Bauten ein neues Gesicht gegeben. Jetzt gibt es einen Führungswechsel.

Dreischeibenhaus und Rheinturm-Restaurant in Düsseldorf, RWE-Tower in Essen oder Kolumba-Museum in Köln: Thomas Buschmann hat mit seinem Walsumer Unternehmen Buschmann Project schon einigen prominenten Gebäuden einen neuen Schliff verpasst. Nach Projekten in Duisburg gefragt, grinst er: „Wir haben hier nur unseren Firmensitz.“

Doch kurz bevor der 62-Jährige die Firma kürzlich an seine beiden Söhne Jan (34) und Kai (31) übergeben hat, hat er doch noch einen eindrucksvollen Fußabdruck in Duisburg hinterlassen: Der Architekt hat die denkmalgeschützte Kirche St. Elisabeth in Vierlinden in ein neues Zuhause von 20 jungen Pflegebedürftigen verwandelt.

Bauunternehmer Thomas Buschmann übergibt seine Firma an seine beiden Söhne.
22.01.2025 Duisburg
Thomas Buschmann übergibt seine Firma an seine Söhne Kai und Jan. © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

Bauunternehmer Thomas Buschmann übergibt Buschmann Project an seine Söhne

Buschmann ist nach seiner Ausbildung zum Tischler und dem Architektur-Studium in Bochum 1988 in die Firma seines Vaters und Bruders eingestiegen – zunächst als Angestellter. „Die ersten fünf Jahre habe ich in unseren Niederlassungen in Berlin und Leipzig verbracht. Dienstags hin und donnerstags zurück.“ Damals ist die Mauer gefallen und im Osten gab es viel zu tun.

„Allein am Potsdamer Platz haben wir 185.000 Quadratmeter Parkett und Teppich verlegt, im Hotel Hayett, dem Kino, in der Spielbank und dem Degis-Verwaltungsgebäude.“ Dann wurde die Konkurrenz größer, die Geschäfte gestalteten sich schwieriger und die Walsumer haben die Niederlassungen im Osten geschlossen.

Bauunternehmer Thomas Buschmann übergibt seine Firma an seine beiden Söhne.
22.01.2025 Duisburg
Das Gebäude von Buschmann Project in Aldenrade. © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

2000, da hatte der Vater das Unternehmen schon verlassen, übernimmt Buschmann die Hälfte der Firma von seinem Bruder Claus und entwickelt deren Ausrichtung nach und nach weiter. Stichwort „Integrales Bauen“: „Wir denken vom Raum zum Bau, betrachten alle Dimensionen der Planung und Bauumsetzung gleichzeitig. Damit vermeiden wir Fehlplanungen und teure, zeitaufwändige Korrekturen bei der Baudurchführung“, erklärt er.

„Ich weiß, dass das Unternehmen in sicheren Händen ist“

Auch in einem anderen Punkt geht Thomas Buschmann einen eher ungewöhnlichen Weg: Der Unternehmer gibt nach und nach Anteile an Mitarbeiter ab, die er dauerhaft an seine Firma binden möchte. „Man teilt Arbeitszeit, Gewinne und Sorgen“, erklärt Buschmann, warum er auch persönlich davon profitiert hat. „Und ich konnte Urlaub machen.“

Seine beiden Söhne Jan und Kai sind schon früh mit an Bord. „Wir haben früher in den Ferien auf Papas Baustellen gearbeitet“, erzählt Kai Buschmann. „Außerdem sind wir mit dem Unternehmen aufgewachsen. Es war omnipräsent. Da ging es schon beim Frühstück um das Thema.“

Jan steigt 2014 nach seinem Bauingenieur-Studium ein, Kai 2016 als Kaufmann: „Das ergänzt sich gut“, sagt Kai. 2016 verkündet Vater Buschmann: „Ich mache noch fünf Jahre, dann müsst ihr es selbst hinkriegen.“ Am Ende sind es dann doch acht geworden.

Konversion einer Kirche in Duisburg  in ein Pflegeheim.
So sieht ein Zimmer in der Pflegeeinrichtung aus, die mal eine Kirche war. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Thomas Buschmann wickelt noch seine letzten Projekte ab, dann schließt er die Tür hinter sich, und das tiefenentspannt: „Ich weiß, dass das Unternehmen in sicheren Händen ist. Und ich kann wunderbar ohne Arbeit leben. Ich habe immer gerne gearbeitet, aber jetzt ist Schluss.“ Der 62-Jährige freut sich auf die freie Zeit mit seiner Frau und Schäferhund Aron.

Größere Umwälzungen wird es durch den Generationenwechsel nicht geben. „Wir haben die Firma in den letzten Jahren schon gemeinsam mit unserem Vater weiterentwickelt und unsere Ideen eingebracht“, so Kai Buschmann.

>> Buschmann ist als Bodenlegerbetrieb gestartet

  • Franz Buschmann startete 1964 mit einer Firma für Bodenbeläge. Mit dem schnellen Einstieg seines älteren Sohnes Claus wurde das Angebot um Estrich, Parkett und dem aus den USA kommenden Trockenbau erweitert.
  • Heute bietet Buschmann Project mit Ingenieuren, Innenarchitekten, festangestellten Mitarbeitern und einem festen Stamm an Montagepartnern integrales Bauen an.