Duisburg. Zoo Zajac hat einen Insolvenzantrag gestellt. Über die angespannte Lage spricht jetzt erstmals die Geschäftsführerin des Duisburger Zoogeschäfts.
Zoo Zajac steckt in finanziellen Schwierigkeiten und hat, wie berichtet, einen Antrag auf vorläufige Insolvenz gestellt. Nach der zuständigen Insolvenzverwalterin Sarah Wolf meldet sich nun auch Kathi Geven als Geschäftsführerin der Zoo Zajac GmbH zu Wort und spricht erstmals über die angespannte Situation für das Duisburger Zoofachgeschäft.
„Sie werden sicher nachvollziehen können, dass nicht nur für mich die jetzige Lage sehr unerfreulich ist“, sagt die Geschäftsführerin und langjährige Mitarbeiterin. Mit der gesamten Belegschaft werde weiter „an der Rettung“ des Unternehmens gearbeitet. Unterstützt wird das Team von der vorläufigen Insolvenzverwalterin Sarah Wolf, die in den kommenden drei Monaten prüft, ob ein Verfahren eröffnet werden kann – das bedeutet, ob ein Insolvenzgrund vorliegt und ob die dabei entstehenden Kosten gedeckt sind.
Auch interessant
Zoo Zajac in Schwierigkeiten: Viele Gespräche mit Geschäftspartnern
In dieser Phase übernimmt die vorläufige Insolvenzverwalterin neben der Geschäftsleitung die Rolle der Geschäftsführung. Zu dieser zählt neben Kathi Geven auch der bayrische Investor und leidenschaftliche Aquarianer Ernst-Otto Baron von Drachenfels. Witwe Jutta Zajac ist bereits Ende 2023 aus dem Unternehmen ausgeschieden.
Der Betrieb des Neumühler Zoofachgeschäfts geht uneingeschränkt weiter und der Geschäftsbetrieb wird fortgeführt. „Was so einfach klingt, braucht viele Gespräche mit Geschäftspartnern und eine Menge Einsatz und guten Willen von allen Beteiligten“, erklärt Geven. Die 150 Mitarbeiter „bleiben alle an Bord und setzen sich intensiv für den Erhalt von Zoo Zajac ein“, erklärt die Geschäftsführerin. Die Gehälter der Belegschaft sind durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert. Dies gilt für den Zeitraum von drei Monaten.
Zoo Zajac: Positives Feedback von den Kunden sorgt für Motivation
Von den Kunden hätten die Mitarbeiter viel Zuspruch und „bisher nur positives Feedback bekommen“, erklärt Geven. „Nicht nur unsere Stammkunden drücken uns die Daumen und werden weiter zu uns halten“, ist sie überzeugt. „Solche Nachrichten helfen uns gerade sehr und sorgen für weitere Motivation.“
In der aktuellen Phase ist das Unternehmen vor Vollstreckungsmaßnahmen von früheren Forderungen geschützt. Gleichzeitig kann die vorläufige Insolvenzverwalterin neue Aufträge erteilen oder auch Einkäufe vornehmen. Das heißt auch: Zoo Zajac kann aktuell weiterarbeiten und Einnahmen erzielen. Diese Einnahmen dienen dann später im eigentlichen Insolvenzverfahren dazu, die Ansprüche der Gläubiger zu bedienen.
Suche nach Investor und möglicher Verkauf des Unternehmens
Reichen nach der Prüfung im vorläufigen Insolvenzverfahren die Mittel aus, um die Kosten des Verfahrens zu bezahlen und liegt ein Insolvenzgrund vor, eröffnet das Gericht das ordentliche Insolvenzverfahren. Die Insolvenzverwalterin versucht, das Unternehmen zu sanieren oder das Vermögen zu verwerten und die Schulden bei den Gläubigern abzuzahlen.
Klar ist: Am Ende und im Zuge eines Insolvenzverfahrens könnte auch der Verkauf des Unternehmens an einen neuen Besitzer stehen. Auch die Suche nach einem möglichen Investor hat bereits begonnen, der mit finanziellen Mitteln den Weiterbestand des Unternehmens unterstützen kann. Mit dem Erlös aus einem Verkauf oder Teilverkauf werden die Verbindlichkeiten bestmöglich getilgt.