Duisburg. Ein Duisburger kritisiert die Wirtschaftsbetriebe: Die Straßenreinigung würde vor seinem Haus einen schlechten Job machen und sogar Radler gefährden.

Die Gebühren für die Straßenreinigung steigen im nächsten Jahr wieder. Gleichzeitig finden viele Duisburger, dass deren Qualität zu wünschen übrig lässt. Und das, obwohl die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) im September die Tourenplanung der maschinellen Reinigung der Straßen angepasst haben, um eine „optimierte Reinigung“ zu ermöglichen und „den hohen Anforderungen an Sauberkeit gerecht“ zu werden.

Vor kurzem äußerte die Nachbarschaft der Beecker Straße in Alt-Hamborn den Vorwurf, dass die Überschwemmungen beim Starkregen im August eine Folge nachlässiger Straßenreinigung gewesen sei. Nun meldet sich Manfred Petereit aus Vierlinden mit einem ähnlichen Anliegen zu Wort.

Friedrich-Ebert-Straße in Duisburg-Vierlinden: Seit Wochen ziert eine große Pfütze den Bürgersteig

Seit Wochen ziert eine Pfütze den Bürgersteig vor dem Haus des 82-Jährigen. Das Wasser kann wegen der vom Laub verstopften Straßenrinne nicht ablaufen. Das Problem bestehe schon seit Jahren. „Doch so schlimm wie in diesem Jahr war es noch nie“, sagt er. „Die Straße wird einfach nicht richtig sauber gemacht“, ärgert sich Petereit.

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Meist würden parkende Autos der wöchentlichen Reinigung den Weg versperren. Der Walsumer zweifelt, ob die Einrichtung einer Halteverbotszone hilft. Wenn mal kein Auto da ist, würden die WBD-Mitarbeiter die Straße mit der Maschine nicht ordentlich gereinigt bekommen.

Anwohner: Fehlender Abfluss wird zur Gefahr für Radfahrer

„Um das sauber zu kriegen, muss man mit der Hand ran“, erklärt der Rentner. Anfang des Jahres sei auf seine Beschwerde eine ganze „Putzkolonne“ gekommen, die mit Feger und Schubkarre die Verunreinigungen beseitigt habe. Seitdem sei aber alles wieder beim Alten. Für Petereit ist das nicht nur ärgerlich, er spricht sogar von „einer rutschigen Gefahr“.

So erstrecken sich die nassen Blätter mittlerweile bis über den Radweg. Eine saubere Straßenrinne würde wohl ebenfalls zu Problemen führen. Denn die Straßenbepflanzung verhindert, dass das Wasser in den nächstgelegenen Gullydeckel ablaufen kann. Ein zweiter Abfluss ist nur etwa einen halben Meter von der Pfütze entfernt. Dieser liegt allerdings einige Zentimeter höher als der Wasserpegel. „Ich hab noch nie gesehen, dass Wasser nach oben fließt“, sagt Petereit augenzwinkernd.

Manfred Petereit mit einer Riesenpfütze und vielen Blättern vor seiner Einfahrt
Petereit sieht auch eine Gefahr für Radfahrer. Hier könnten Radler ins Rutschen kommen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Doppelte Reinigungsgebühren ungerechtfertigt? Wirtschaftsbetriebe beziehen Stellung

Mit der Ankündigung über die steigenden Straßenreinigungsgebühren fürs nächste Jahr sei Petereit „der Kragen geplatzt”. Er bezahlt sowieso schon die doppelten Reinigungsgebühren. Denn der Rentner hat vor einigen Jahren einen Teil seines Hintergartens als eigenes Grundstück ausgewiesen, um dieses ohne größere Schwierigkeiten verkaufen zu können, falls dort gebaut werden soll. Obwohl das Grundstück keinen Straßenzugang hat, muss er für die Reinigung bezahlen.

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Da man auf das hintere Grundstück nur über Petereits eigentliches Grundstück gelangen kann, entspräche die doppelte Veranlagung der Straßenreinigungsgebühren den rechtlichen Vorgaben, erklärt WBD-Sprecherin Kathrin Korn. Außerdem werde besagter Radweg regelmäßig gereinigt. „Bei einer Ortsbesichtigung konnte in diesem Fall kein verschmutzter Radweg festgestellt werden“, so Korn.

Straßen, in denen die Gehwegreinigung in der Zuständigkeit der Wirtschaftsbetriebe liegt, würde die Reinigung der Fahrbahnrinnen per Hand erledigt, wenn die Stellen zugeparkt sind. Auf den Straßen, in denen die WBD nicht für die Gehwegreinigung zuständig ist, würden Kehrmaschinenfahrer je nach Möglichkeit die Fahrbahnabschnitte reinigen. Kann dies nicht erfolgen, bestehe nur die Möglichkeit, nach der Laubzeit mobile Halteverbotsschilder aufzustellen.