Duisburg. Die DVG hat einen Hauptverantwortlichen für die vielen Busausfälle ausgemacht – und Konsequenzen gezogen. Was sie zu den Bahnproblemen in Duisburg sagt.

Zuletzt häufen sich die Klagen über Busausfälle in Duisburg. Thomas Immekus, der die Web- und Facebookseite „Strassenbahn-Duisburg“ betreibt, hat festgestellt, dass die Busse auf diversen Linien statt im 15- beziehungsweise 30-Minuten-Takt laut Plan nur alle 90 Minuten fahren. Er fragt sich deshalb, wie die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) zum Beispiel die mit dem neuen Buskonzept Meiderich/Beeck angekündigten Verbesserungen ab 15. Dezember überhaupt umsetzen will.

„Die betriebliche Umsetzung des Konzeptes erfolgt bereits ohne ein beauftragtes Subunternehmen, welches in der Vergangenheit für besonders viele Fahrtausfälle verantwortlich war“, sagt DVG-Sprecher Felix zur Nieden dazu. Der Vertrag ist gekündigt worden. Die gesamte Leistung werde ab dem 1. Januar 2025 vollständig von einem anderen, deutlich zuverlässigeren Subunternehmen erbracht. Die DVG betont, bis auf die eine Ausnahme, mit allen Subunternehmen sehr vertrauensvoll zusammenzuarbeiten. „Deshalb sind wir zuversichtlich, dass sich Fahrtausfälle deutlich reduzieren werden“, so zur Nieden.

Viele Busausfälle in Duisburg: DVG kündigt Subunternehmer

Die DVG sei aber bei den Busfahrerinnen und -fahrern auch von kurzfristigen, krankheitsbedingten Ausfällen betroffen, „die in einigen Fällen nicht kompensiert werden können“, sagt zur Nieden. Dies gelte auch für den Bahnbereich. Dort hatte es ebenfalls wieder vermehrt Klagen über Ausfälle und Verspätungen gegeben.

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Der Nahverkehrsexperte Thomas Immekus sagt, dass die Aufhebung des Schienenersatzverkehrs auf der 901 zwischen den Haltestellen „Scholtenhofstraße“ in Laar und „Obermarxloh Schleife“ seit dem 15. Juli 2024 zu Lasten der stärker frequentierten 903 gehe. Dort könne die DVG den 7,5-Minuten-Takt oft nicht gewährleisten. Die Bahnen fahren dann stattdessen nur alle 15 Minuten, so Immekus.

Auch auf der Straßenbahnlinie 903 in Duisburg konnte die DVG zuletzt öfter den 7,5-Minuten-Takt nicht einhalten.
Auch auf der Straßenbahnlinie 903 in Duisburg konnte die DVG zuletzt öfter den 7,5-Minuten-Takt nicht einhalten. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Die Duisburger Verkehrsgesellschaft betont weiter, dass die derzeit für den Linienbetrieb zur Verfügung stehenden 21 von insgesamt 23 neuen Fahrzeugen und 21 alten Bahnen grundsätzlich ausreichen. Der Fahrplan sei in den vergangenen Wochen wieder wesentlich zuverlässiger geworden.

Unfälle zwischen Autos und Straßenbahnen sorgen für Probleme

Allerdings hätten unvorhersehbare Ereignisse wie zuletzt vier Unfälle zwischen Autos und Bahnen für Probleme gesorgt. „Dadurch stehen uns Fahrzeuge aktuell nicht für den Fahrgastbetrieb zur Verfügung“, erklärt DVG-Sprecherin Kathrin Naß. „Die Bahnen müssen dann je nach Unfallschaden aufwendig in der Werkstatt instandgesetzt werden.“ Erschwerend kommt hinzu, dass der Hersteller Alstom weiter deutlich weniger neue Bahnen liefert als vertraglich vereinbart (wir berichteten).

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Dass der Takt nicht immer eingehalten werden kann, liegt laut Naß auch an kurzfristigen Personalausfällen – unter anderem wegen der Erkältungswelle. Dazu komme der anhaltende Fachkräftemangel, der den Busbereich ebenfalls trifft.

Busfahrer aus dem Ausland

Einige Subunternehmer beschäftigen deshalb Busfahrer aus dem Ausland. „Dies halten wir auch für die weitgehende Vermeidung von Fahrtausfällen für erforderlich. Wir legen jedoch großen Wert darauf, dass alle Fahrer über die notwendigen Qualifikationen und Sprachkenntnisse verfügen“, betont zur Nieden.

Das Duisburger Verkehrsunternehmen fordere von allen Subunternehmern, dass ihre Fahrer die deutschen Sprachkenntnisse besitzen, um den Fahrgästen einen angemessenen Service bieten zu können. „Wir überprüfen regelmäßig die Einhaltung dieser Standards und reagieren entsprechend bei Verstößen gegen diese Vorgaben“, so der DVG-Sprecher. „Wir unterstützen aber auch unsere Subunternehmen in der Integration von Fahrpersonal aus dem Ausland und gewähren zeitliche Spielräume zur Erlangung sprachlicher Qualifikation im Rahmen der Personaleinstellung.“

Kampagnen für mehr Fahrpersonal

Darüber hinaus stehe die DVG in kontinuierlichem Kontakt zur Agentur für Arbeit, ist präsent auf Jobmessen und erarbeitet regelmäßig mediale Kampagnen zur Akquise neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Fahrdienst. Dabei stehe das Unternehmen jedoch in Konkurrenz zu vielen anderen Unternehmen, die ebenso zusätzlich Fahrpersonal suchen.