Duisburg. Im Frühjahr 2025 soll eine Entscheidung über die Zukunft der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann in Duisburg fallen. Emotionale Worte bei Gottesdienst.

Die Fragezeichen hinter der Zukunft der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) in Duisburg waren am Sonntag auch bei der Barbarafeier ein Thema. Zur 20. Auflage des größten ökumenischen Gottesdienstes der Stadt kamen am über 900 Besucher in die feierliche geschmückte Kranhalle auf der Werksgelände.

Der beste Besuch seit Jahren war wohl auch der ungewissen Zukunft des Hüttenwerks geschuldet. Bekanntlich haben die Gesellschafter Thyssenkrupp Steel (TKSE), Salzgitter und Vallourec die HKM zum Verkauf gestellt. Findet sich kein Käufer, droht die Schließung.

HKM: Verhandlungen über Verkauf der Duisburger Hütte

Die Hoffnung ruht nun auf erfolgreichen Verhandlungen mit der Beteiligungsgesellschaft CE Capital Partners (CEC). Das Interesse der Hamburger sei ernsthaft, bis zum Frühjahr könne es ein Ergebnis geben, hieß es zuletzt sowohl bei Thyssenkrupp als auch bei der HKM.

Viel Beifall gab es für die Band des Projekts Bahtalo, die gemeinsam mit Posaunenchor und Kantorei der Ev. Auferstehungsgemeinde die Barbarafeier musikalisch gestaltete.
Viel Beifall gab es für die Band des Projekts Bahtalo, die gemeinsam mit Posaunenchor und Kantorei der Ev. Auferstehungsgemeinde die Barbarafeier musikalisch gestaltete. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD), die zum Thema „Zur Freiheit befreit“ sprach, war in mehrfacher Hinsicht ein besonderer Gast bei der Feier zu Ehren der Schutzheiligen der Berg- und Hüttenleute. Die Duisburger Abgeordnete ist seit vielen Jahren auf Aufsichtsrätin des zweitgrößten deutschen Stahlstandorts und mit den Vorgängen bestens vertraut.

Bärbel Bas: Gemeinsamen Weg aus der Krise finden

„Die heilige Barbara war eine sehr starke Frau“, so Bas, bei den Patronatsfeiern „erlebt man den Zusammenhalt im Ruhrgebiet. Das hat in der Stahlkrise eine besondere Bedeutung.“ Die Lage der HKM stehe „exemplarisch für viele aktuelle Schwierigkeiten der deutschen Wirtschaft“.

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Die Parlamentspräsidentin appellierte an die Beteiligten, „einen gemeinsamen Weg zu finden, um die Krise zu bewältigen“. Unter den Gästen war auch Dr. Arnd Köfler (TKSE), Aufsichtsratsvorsitzender der HKM. Die Hütte, so Bas weiter, „steht für die Kraft der Gemeinschaft. Diese Tradition darf nicht verloren gehen.“

Bei der Feier, vom Posaunenchor und der Kantorei der Ev. Auferstehungsgemeinde sowie der Band des Rheinhauser Projekts Bahtalo musikalisch gestaltet, sprach auch Carsten Laakmann die aktuelle Situation des Unternehmens an.

Carsten Laakmann: Tor 1 muss noch lange offen bleiben

„Wir müssen daran arbeiten, dass das Tor 1, das sich vor 20 Jahren erstmals für die Besucher der Barbarafeier öffnete, noch viele weitere Jahrzehnte geöffnet bleibt“, sagte der Arbeitsdirektor der HKM. Eine Zeile eines Roma-Liedes, das die Bahtalo-Band zum Abschluss sang, war auch Ausdruck der Hoffnung die rund 3000 Mitarbeitende der HKM und die Gäste der Barbarafeier verbindet: „Kommt der Frühling wieder, kommt das neue Licht.“

>> ABSCHIED VON PFARRER RAINER KASPERS

  • Eine Miniatur der Hüttenmann-Skulptur gab es für Rainer Kaspers. Der Pfarrer der Ev. Auferstehungsgemeinde wird Superintendent im Kirchenkreis Mettmann und gestaltete mit Diakon Thomas Löv seine letzte Barbarafeier.
  • Tradition hat auch die Kollekte für Duisburger Zwecke. 3200 Euro, die am Sonntag von Auszubildenden der Hütte gesammelt wurden, gehen an das Hospiz St. Raphael in Huckingen und den Kinderschutzbund.