Duisburg. Amok-Drohung an einer Schultafel: Polizisten der Hundertschaft sind zu einem Duisburger Gymnasium ausgerückt. Schulleiter spricht über Details.

Aufregung am Reinhard-und-Max-Mannesmann-Gymnasium in Duisburg-Huckingen: Eine mutmaßliche Amok-Drohung auf einer Tafel im Unterrichtsraum einer siebten Klasse hatte am Donnerstagmorgen für einen größeren Polizeieinsatz gesorgt. Ein Lehrer hatte beim Eintreffen in den Klassenraum die beiden Worte „Amok Lauf“ auf der Tafel gelesen und umgehend die Schulleitung und die Polizei informiert.

Die Schüler der siebten Klasse hatten sich laut Duisburger Polizei beim Eintreffen des Lehrers bereits in dem Klassenraum befunden. Ein anderer Lehrer hatte die Klasse zuvor aufgeschlossen.

„Wenn wir die Mitteilung über eine solche Drohung erhalten, dann wird damit bei uns an der Schule umgehend ein Automatismus in Gang gesetzt“, erklärt Stefan Zeyen, Schulleiter des Mannesmann-Gymnasiums. „Wir informieren dann sofort die Polizei und die Bezirksregierung.“ So auch am vergangenen Donnerstag. Einsatzkräfte der Hundertschaft machten sich vor Ort ein Bild von der Situation, befragten Schüler und Lehrer. Währenddessen lief der Unterricht normal weiter. In diesem Fall lautete die schnelle Einschätzung: keine Gefahr.

Amok-Drohung an Duisburger Gymnasium: Unterricht konnte weitergehen

„Grundsätzlich nehmen wir solche Drohungen immer sehr ernst, sind dann umgehend mit mehreren Beamten vor Ort“, sagt Polizeisprecherin Julia Schindler. „Die Kollegen haben die Situation dann schnell als unbedenklich eingestuft, sodass der Schultag normal fortgesetzt werden konnte.“ Verdächtige Beobachtungen über die Botschaft an der Tafel hinaus habe es keine gegeben.

Schulleiter Stefan Zeyen erklärt die abgesprochenen Abläufe.
Schulleiter Stefan Zeyen erklärt die abgesprochenen Abläufe. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

„Es gibt klar besprochene Abläufe, wenn wir von einer Drohung erfahren“, sagt Stefan Zeyen. Sobald die Polizei und die Bezirksregierung informiert wurde, werde umgehend das Kollegium über die Situation und die Polizeipräsenz an der Schule in Kenntnis gesetzt. „Wir haben extra mit dem schulpsychologischen Dienst Schulungen absolviert, wie wir in solchen Fällen mit den Schülern umgehen“, sagt Zeyen. Im Nachgang werden dann die Eltern per E-Mail über die Geschehnisse an der Schule informiert.

Klar ist: Nicht jede Drohung könne direkt zu einer Evakuierung der Schule führen. „Wir verlassen uns da auf die Einschätzung der Beamten“, so der Schulleiter. Es könne schließlich nicht immer gewährleistet werden, dass jeder Klassenraum immer verschlossen ist. „Es kann immer mal vorkommen, dass jemand die Gelegenheit findet, etwas an die Tafel zu schmieren“, sagt Zeyen. „Wenn wir jedes Mal die Schule räumen lassen würden, gäbe es bestimmt zahlreiche Nachahmer.“

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